In seinem neuen Film stellt uns Mel Gibson Desmond Doss vor, der will während des zweiten Weltkrieges als Sanitäter im Kampfeinsatz arbeiten. Doss weigert sich aber aus religiösen Gründen eine Waffe zu tragen. Während eines Einsatzes auf Okinawa, beim „Hacksaw Ridge“ rettet Doss vielen amerikanischen, aber auch japanischen Soldaten das Leben. Nach Kriegsende wird er mit der „Medal of Honor“ausgezeichnet.
HACKSAW RIDGE beginnt wie eine typische Heldenverfilmung aus denn 1950ern und 60er Jahren wie zum Beispiel ZUR HÖLLE UND ZURÜCK aus dem Jahr 1955. Das ist die Verfilmung von Audie Murphys Lebensgeschichte, dem höchstdekorierten US‑Soldaten des 2. Weltkrieges, der sich darin auch gleich selbst spielt.
In HACKSAW RIDGE sehen wir in Rückblenden Desmond Doss Kindheit, das traumatische Ereignis bei dem Desmond im Zorn fast seinen Bruder getötet hätte oder den Vater, der durch die Erlebnisse im 1. Weltkrieges schwer traumatisiert ist und im Suff die Mutter schlägt.
Das alles prägte Desmond Doss so sehr, dass er sich strikt an das Sechste Gebot hält:„Du sollst nicht töten“. Doss ging so weit, dass er sich während seiner Militärausbildung sogar weigerte eine Waffe in die Hand zu nehmen. Dafür wird er von seinen Kameraden und Vorgesetzten schikaniert.
Mit den Ereignissen beim Hacksaw Ridge ändert sich dann natürlich alles.
Desmond Doss ist ein Vorbild für uns alle!
Regisseur Mel Gibson entscheidet sich am Schluss für eine Seligsprechung seines Filmhelden. Am Ende schwebt Desmond Doss, schwer verletzt auf einer Barre die Felswand herunter. Dabei entscheidet sich Gibson aber für einen perspektivischen Trick, denn das wirkt dann so, als ob Desmond Doss gen‘ Himmel empor schwebt, mit ausgebreiteten Armen in Jesus Pose! HACKSAW RIDGED mag US‑Zuschauer zu Begeisterung und patriotischen Gefühlen verleiten. Auf mich wirkt aber vor allem diese letzte Szene etwas befremdlich. Das mag jetzt an Mel Gibsons religiöser Ausrichtung als Christ, Katholik liegen.
Übrigens eins muß ich Mel Gibson zugestehen, er zeigt auch deutlich die Schrecken des Krieges. Der Film ist deshalb nichts für Zartbesaitete!

Der Soundtrack zu Hacksaw Ridge bei AmazonMit den Bildern im Kopf finde ich den Score von Rupert Gregson-Williams sehr kitschig und verklärend. Manchmal habe ich mich auch manipuliert gefühlt. 

Wenn ich aber die Filmbilder aus dem Kopf verdränge, gefällt mir die Musik von Rupert Gregson‑Williams aber richtig gut. Das ist eine sehr schöne, gefühlvolle Filmmusik, schon etwas patriotisch aufgebrezelt mit einigen elektronischen Elementen. Für die Schlachtszenen quillt sie dann zu lauten Hans Zimmer Tönen auf und unterstützt dadurch die Sound Effekte. Die Choräle sorgen für die religiös angehauchte Musik, die Desmond Doss am Ende heilig spricht.