Viele können es ja kaum bis zur nächsten Charlotte Roche Verfilmung aushalten!
SCHOSSGEBETE heißt der neue Film nach dem gleichnamigen Buch..
Elizabeth lebt mit Mann und ihrer kleinen Tochter eigentlich unbeschwertes Leben. Regelmäßig geht sie zur Psychotherapeutin, erzählt von gemeinsamen Bordellbesuchen mit ihrem Mann. Vor Jahren, auf der Fahrt zu Elizabeths Hochzeit kamen ihre Geschwister ums Leben, die Mutter überlebt schwer verletzt. Elizabeth versucht seit dem ihre Schuldgefühle zu verarbeiten.
Das ist in etwa der Inhalt von SCHOSSGEBETE. Buch wie Film tragen wieder autobiografische Züge. 2001 kamen die Brüder von Charlotte Rouche auf dem Weg zu ihrer Hochzeit um’s Leben. SCHOSSGEBETE wurde unter der Regie von Sönke Wortmann verfilmt. In technischer Hinsicht ist der Film wirklich sehr gut gelungen. An den Schauspielern, allen voran Lavinia Wilson als Elizabeth gibt es nichts auszusetzen. Sie passen wirklich sehr gut in die jeweilige Rolle. Mich stört eins ungemein: Die banale Hauptfigur. Ihre banalen Gespräche und Gedanken. Wenn wir als Zuschauer an den Therapiesitzungen teilnehmen, habe ich das Gefühl, Elizabeth ist heute zum ersten Mal. So klingt jedenfalls das Gespräch. Wer aber seit Jahren immer wieder das Gleiche erzählt, so dass es für den Zuschauer wie eine Schallplatte mit einem Sprung klingt, ist entweder nicht theraphiefähig oder sollte unbedingt mal den Therapeuten wechseln.
So wie wir die Figur von Elizabeth kennengelernt haben, ist übrigens auch das Ende des Films unglaubwürdig. Mich lässt die Hauptfigur mit all ihren Ängsten und Problemen kalt. Ich empfinde absolut nichts für sie und ihr Schicksal
Bis auf die Geschichte ist SCHOSSGEBETE ein wirklich sehr gut gelungener Film. Sounddesign und Musik, ob nun Lieder oder Score von Martin Todsharow passen wirklich perfekt zueinander. Aber egal, ob wir nun Lieder oder Filmmusik hören, das Schicksal der Hauptfigur bleibt mir egal.
Die Musik zu SCHOSSGEBETE wurde von Königskinder als Download bei Amazon und iTunes veröffentlicht. 20 Tracks, ein paar Lieder und der Score von Martin Todsharow. Ehrlich gesagt gefällt mir die Mischung losgelöst vom Film fiel besser. Das ist Musik, die im Hintergrund hören kann, während man ein spannendes Buch liest oder vielleicht auch beim Autofahren.