New York, Ende der 1960er Jahre. Der schwule Danny Winters ist neu in der Stadt. Bald hat er keine Kohle mehr und kein Dach über dem Kopf. Danny freundet sich mit Ray an, der Teil einer Gang von jungen Schwulen ist. Man lebt durch Klauen oder verkauft sich für Sex. In der Kneipe „Stonewall Inn“ lernt Danny einen Aktivisten für die Rechte der Schwulen und Lesben kennen. Es sieht so aus als, ob sich Dannys Leben zum Besseren ändert.
STONEWALL ist ein Film, der mit den Stonewall Unruhen endet, die letztendlich zum Christopher Street Day geführt haben. Leider betreibt Roland Emmerich in seinem Film nur wenig Aufklärungsarbeit. Wer mehr erfahren will, sollte lieber das Wikipedia bemühen.
Mein Eindruck von Roland Emmerichs STONEWALL Film ist, dass sich die Frustration jugendlicher Schwuler letztendlich in Randale entlud, aber die waren auch schon vorher keine Musterknaben. Bis dahin sehen wir zum Teil kitschig schöne Bilder von jungen Schwulen und Drag Queens, die meist am Rande der Gesellschaft leben. Die Hautfarbe spielt wohl keine Rolle. So wird der Eindruck verstärkt, dass Schwul- oder Lesbisch sein wohl das allerletzte ist, was man in den USA Ende der 1960er Jahre sein konnte. Schwarz zu sein ist aber kein Problem. Irgendwie mag ich das nicht so recht glauben.
Roland Emmerich zeigt in seinen Filmen nicht nur Katastrophen in epischen Breiten, sondern versetzt sie in der Regel auch mit einer groß angelegten Musik.
Bei STONEWALL ist das anders. Man hält sich ein wenig zurück. Die Musik wird auf akustischen und E-Gitarren gespielt, es gibt Schlagzeug zu hören. Der Score sollte so klingen, als ob er aus dieser Ära stammt, sagte Rob Simonsen über den STONEWALL Score. Danny ist ein liebevoller, herzlicher Junge. Er sucht Gemeinschaft, Akzeptanz und eine Richtung für seine Zukunft. Das alles sollte die Musik ausdrücken, so Rob Simonsen.
Das hat sehr gut funktioniert, das Thema für Danny ist fast schon zärtlich. Vielleicht sieht Roland Emmerich in Danny auch so etwas wie sein Alter Ego.
Rob Simonsens Score für STONEWALL hat den Vorteil, dass man die Musik auch ohne die Filmbilder anhören kann. Auf der Soundtrackveröffentlichung von Lakeshore Rec. gibt es außer der Filmmusik von Rob Simonsen noch fünf Songs zu hören.