Bei der Oscarverleihung vor einem Monat wurde MOONLIGHT als bester Film ausgezeichnet.MOONLIGHT ist ein Arthausdrama. Der normale Blockbuster-Superheldenfilmkinogänger wird schon überfordert.
MOONLIGHT Regisseur Barry Jenkins zeigt uns seine Hauptfigur Chiron in drei Lebensphasen. Als Schüler mit 10 Jahren, der von anderen gemobbt wird und dessen Mutter drogenabhängig ist. Gerade aber der Drogendealer der Mutter und dessen Freundin werden zu Chirons Ersatzvater und -mutter.
Im zweiten Teil ist Chiron ein Jugendlicher, kämpft mit der Liebe zu seinem Mitschüler Kevin, der als Einziger freundlich zu ihm ist.
Im dritten und letzten Teil ist Chiron ein Erwachsener und selbst Drogendealer geworden. Er trifft Kevin wieder, der jetzt als Koch arbeitet.
MOONLIGHT ist ein Film, der viele Themen anspricht: drogensüchtige Eltern, vernachlässigte Kinder, Mobbing, weil man schwul ist und vor allem ein Umfeld, das einem so gut wie keine Chancen gibt aus einem Kreislauf von Gewalt und Drogensucht auszubrechen.
Das alles passt nicht nur auf Schwarze und auf Miami, sondern auf alle Jungen und Mädchen, die in Armut und in einem Umfeld ohne große Zukunfts‑Chancen aufwachsen.

Der Score von Nicholas Britell für Moonlight bei AmazonDer Score von Nicholas Britell war für einen Oscar nominiert. Der ging dann letztendlich aber an Justin Hurwtiz für dessen LA LA LAND Musik.

Nicholas Britell ist zwar schon etwas länger als Filmkomponist unterwegs, aber so richtig wahrgenommen hat man ihn nicht. Vor etwas mehr als einem Jahr konnte man Musik von Britell in THE BIG SHORT hören und im November dann in Nathalie Portmans EINE GESCHICHTE VON LIEBE UND FINSTERNIS. Vielleicht sorgt der Score zu MOONLIGHT jetzt für den passenden Karriere‑Anschub.
Zu einem Arthaus‑Film gibt es natürlich auch eine passende Musik: Minimalistisch, manchmal sehr klassisch, dann wieder elektronisch angehaucht, so als ob ein Orchester gerade beim Einspielen ist. Das hören wir so mit voller Absicht, denn erst hat man einen klassischen Score aufgenommen, in Teile zerhackt und verbogen, verdreht, so Nicholas Britell in einem Interview. Herausgekommen ist wirklich ein einzigartiger Score