In einigen ausgewählen Kinos kann man seit einer Woche den Italienischen Film WIR SCHAFFEN DAS SCHON sehen. In Berlin wird die Tragikkomödie unter anderem im Moviemento gezeigt. Italien in den 1980er Jahren: Mit dem Gesetz 180 wurden 1978 alle Psychiatrischen Anstalten aufgelöst. Gewerkschaftler Nello soll als letzte Chance die Leitung einer Genossenschaft von ehemaligen Psychiatriepatienten übernehmen. Er schafft es aus den ruhiggestellten Patienten eine motivierte Truppe aufzubauen, die Parkett verlegt. Es gibt aber auch einen dramatischen Zwischenfall, der das Projekt ins Wanken bringt. Der Film von Giulio Manfredonia war 2008 in Italien ein Publikumsrenner. WIR SCHAFFEN DAS SCHON nimmt die psychisch Kranken ernst. Es gibt keine groben Späße auf Grund der Krankheit, sondern die Figuren werden uns schnell symphatisch. Ihr Verhalten finden wir ja auch in unserer Umgebung wieder, wenn auch nicht so überspitzt. Der Gewerkschafter Nello, gespielt von Claudio Bisio ist noch motiviert und mit viel Elan bei der Sache. Das Privatleben bleibt dabei eher auf der Strecke. So jemanden kannte ich auch mal. Die beiden Patienten Gigio, Andrea Bosca und Luca, Giovanni Calcagno haben die künstlerische Ader beim Parkettverlegen, sind aber immer noch psychisch krank. Im normalen Umfeld gibt es Schwierigkeiten und letztendlich den tragischen Höhepunkt des Films. Die Figuren sind uns so sympathisch und vertraut geworden, dass wir ihre Krankheit vergessen haben. Der Vorfall bringt uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Trotzdem hat der Film von Giulio Manfredini einen optimistischen Ausklang. Die Schauspieler sind überzeugend. Meiner Meinung nach ist WIR SCHAFFEN DAS SCHON eine Empfehlung und Gang ins Kino wert.