Jacques - Entdecker der Ozeane

Der deutsche Filmtitel ist aber nur die halbe Wahrheit. Der französische L‘ODYSSEE – DIE ODYSSEE ist da schon viel besser, denn im Film geht es nur vordergründig um eine Biografie von Jacques Costeau.

Wer sich noch an dessen Dokumentarfilme erinnert, aber nichts über den privaten Jacques Costeau weiß, sieht seinen Helden erst mal demontiert. Für Costeau ist es wichtiger mit seinem Schiff, der Calypso durch die Weltmeere zu schippern. Er hat zahlreiche Affären, kümmert sich nur wenig um seine Frau und seine zwei Söhne. Costeau hat keine Ahnung von Buchhaltung und gibt das Geld mit vollen Händen für diverse Projekte aus. Erst sein Sohn Philippe öffnet ihm die Augen für die privaten Fehler, aber auch für die Umweltzerstörungen. Costeau wandelt sich zum Umweltschützer. Darum passt auch der Originaltitel L‘ODYSSEE viel besser.

Hauptdarsteller sind Lambert Wilson als Jacques Costeau und Pierre Niney als dessen Sohn Philippe.

Ich weiß immer noch nicht so recht, was ich von dem Film halten soll: Er ist nicht schlecht oder langweilig, aber auf eine Art und Weise nimmt er mich nicht ganz mit. Er pendelt zu sehr zwischen Costeau, dem Entdecker und Tierfilmer und dem Lebemann Costeau, der gern im Rampenlicht steht und alles andere vergisst.

Die Musik hat Alexandre Desplat komponiert. Der Franzose ist richtig gut im Geschäft und noch schafft er es unterscheidbare Musik zu komponieren. Geheimnisvolle, abenteuerliche Klänge mit leisen und etwas falschen Klaviertönen, Orgel, Flöten und verhaltenen Blechbläser für die Tiefe der Ozeane.

Mit Hilfe von Harfe, auf und abschwellenden Streichern schaukeln wir auf Wellen durchs weite Meer. Manchmal klingen Desplats Melodien auch sehr träumerisch, wieder mit schwelgende Streicher, Blockflöten, etwas wie Glasharfe und auch Klaviermusik für die Wunder der Natur.

Alexandre Desplats Musik für JACQUES – ENTDECKER DER OZEANE klingt auch losgelöst vom Film richtig gut. Der französische Komponist hat es wieder einmal geschafft  mich zu beeindrucken. Der Soundtrack zum Film wurde von TF1 Musik veröffentlicht.