Jahrhundertfrauen

Santa Barbara, 1979. Der 15 jährige Jamie wird von seiner alleinstehenden Mutter großgezogen. Bei ihnen zuhause leben noch Abby und William zur Untermiete. Jamie ist in die zwei Jahre ältere Julie verliebt, die übernachtet zwar bei ihm, aber sie will nicht mit ihm schlafen.

JAHRHUNDERTFRAUEN heißt der Film von Regisseur Mike Mills, der seit Donnerstag in unseren Kinos gezeigt wird. Der Film trägt starke autobiografische Züge und ist auf einer Art ein Spiegel des Zeitgeistes, Coming‑of‑Age, eine Liebeserklärung an eine alleinerziehende Mutter und auch an starke, unabhängige Frauen im Allgemeinen.

Mir hat JAHRHUNDERTFRAUEN sehr gut gefallen. Das liegt an der Geschichte, aber auch an den sehr guten weiblichen Darstellern: Wirklich herausragend Annette Bening als Jamies Mutter. Vielleicht erkennt Hollywood ja mal, dass es auch interessante Rollen für Frauen jenseits der 40 gibt und das Kinogänger solche Filme auch sehen wollen.

Greta Gerwig ist Abby, die Jamie während seiner Findungsphase helfen soll. Julie wird von Elle Fanning gespielt und Jamie von Lucas Jade Zumann.

Lieder in JAHRHUNDERTFRAUEN haben mehrere Aufgaben, als historische Verankerung, um uns die Grundstimmung von Charakteren näher zu bringen und natürlich, auch wichtig, den Soundtrack möglichst gut zu verkaufen. 

Der Score von Roger Neill dient eher dazu die Gefühle von Personen und die allgemeine Stimmung zu verstärken. Das geschieht mit elektronischer Musik im Ambient Stil, was perfekt so in die 70er, 80er Jahre passt. Der Soundtrack zu STRANGER THINGS hat ja zu einem kleinen Revival an 80er Jahre Synthesizer‑Filmmusik geführt.

Roger Neill ist eher als Fernsehkomponist gefragt. In letzter Zeit war es vor allem die Musik zur Amazon‑Serie MOZART IN THE JUNGLE.