Die Blu-ray zu Jason Bourne bei AmazonNicky Parsons hackt sich in einen CIA‑Computer. Die Daten über geheime Einsatzprogramme speichert sie auf einem USB‑Stick, leider wurde ihr dabei auch ein Schnüffelprogramm untergeschoben. In Athen, mitten in einer Demo, trifft sich Nicky mit Jason Bourne. Sie kann ihm noch den Stick geben, bevor sie von einem CIA‑Killerkommando getötet wird.

Eigentlich reicht das schon für den Inhalt, der ja eigentlich auch unwichtig ist.

Der vierte JASON BOURNE Film mit Matt Damon ist rasantes Action‑Kino für die unter 25 jährigen. Etwas hektische Kamera und Schnitte, was mich angeht. Vielleicht berücksichtigt Regisseur Paul Greengrass ja auch nur die angeblich kurze Aufmerksamkeitsspanne der jungen Zielgruppe. Irgendeine Botschaft kann ich im Film nicht erkennen. Mit der Romanfigur von Robert Ludlum hat die Filmreihe ja auch immer weniger gemein.

Auch wenn ich mich bei diesem Film nicht gelangweilt habe und ihn durchaus spannend finden kann, habe ich mit einem wichtigen Teil der Handlung ein Problem: Wie kann eine geübte Hackerin nicht erkennen, dass ihr ein Spionageprogramm untergeschoben wurde? Die CIA hat Zugriff auf Überwachungskameras in aller Welt, aber Jason Bourne fliegt von Athen nach Berlin, nach London, wo es massenhaft Kameras gibt, er fliegt nach Las Vegas, aber nur wenn der Zuschauer dabei ist, wird er auch identifiziert. Hallo! Das ist natürlich vollkommen glaubwürdig.

Wie auch die Szenen in Athen. Die wurden übrigens in Teneriffa gedreht. Es gab keine Drehgenehmigung der griechischen Behörden. Vieles wird da falsch dargestellt, aber so sieht wohl Hollywood Athen und auch Berlin. Ja, es gibt wieder einige Szenen, die hier bei uns spielen. CIA‑Killerkommandos sind überall unterwegs.

Seis drum, die Logik muss man bei JASON BOURNE einfach mal vergessen, denn dann kann man einen spannenden Actionfilm genießen. Teil 5 mit Matt Damon als Jason Bourne folgt sicherlich.

Der Soundtrack zu Jason Bourne bei AmazonUrsprünglich hatte Carter Burwell den Score für den ersten Jason Bourne-Film DIE BOURNE IDENTITÄT im Jahr 2002 komponiert. Der kam damals wohl bei Regisseur Doug Liman nicht so gut an. John Powell war der Ersatzmann. Er hat seit dem für alle vier JASON BOURNE Filme mit Matt Damon die Musik geschrieben. Bei JASON BOURNE teilt sich Powell allerdings die Arbeit mit David Buckley. Ihn kennen wir vor allem als Komponisten der Serie THE GOOD WIFE.
Zu Film passt der Score wirklich sehr gut. Auch hier habe ich den Eindruck, dass die pulsierende, energiegeladene und zum Teil etwas hektische Musik vor allem für eine jüngere Zielgruppe mit der berühmt- berüchtigten kurzen Aufmerksamkeitsspanne komponiert wurde. Im Track zu den Szenen in Athen, aber nicht nur da, sondern auch für Berlin oder Las Vegas, ähnelt die Grundmelodie dem Ticken einer Uhr. Das treibt den Puls nach oben und putscht auf.
Übrigens wird auch hier im Abspann eine Version von „Extreme Ways“ von Moby gespielt. Das war bisher bei allen Filmen der Fall.