Frankreich 1941. Joseph ist Jude und lebt in Paris. Sein älterer Bruder Maurice und er werden von den Eltern auf die gefährliche Reise zu Verwandten ins unbesetzte Süd‑Frankreich geschickt.. Dort gibt es später ein Wiedersehen mit den Eltern und den beiden größeren Brüdern. Nach dem Einmarsch von Deutschen und Italienern geht die Flucht weiter.
Ich habe die Buchvorlage nicht gelesen. Der Film des kanadischen Regisseurs Christian {Dügeh} zeigt uns die dramatische Flucht und das Leben von Josephs Familie. Wir erleben mit, wie das Leben unter italienischer Besatzung ist, wie ihnen geholfen wird und was passiert. wenn Joseph von den Deutschen verhatet wird. Wir sind dabei, wenn er sich zum ersten Mal verliebt und das ausgerechnet ihn die Tochter eines Petainanhängers.
Die Franzosen waren nicht alle Opfer. Es gab unter ihnen auch viele Kollaborateure und Täter. Der Vorteil des Films ist quasi einmal ein ungeschönter Blick auf die damaligen Ereignisse. Zweitens könnte es auch um Kinder von Kommunisten oder anderen gehen, die vor den Nazis und deren Verbündeten flüchteten.
Im Score zu EIN SACK VOLL MURMELN gibt es so gut wie keine Verweise auf jüdische Musik wie Klezmer oder auf Frankreich, kein Akkordeon, das wir so oft hören, wenn es Szenen in Paris gibt,
Vielleicht liegt das daran, daß Joseph und Maurice während des Krieges ihre jüdische Herkunft verstecken mussten. Nur in wenigen Momenten klingt so etwas wie SCHINDLERS LISTE hervor. Das ist der Fall, wenn Maurice in einem Hotel, zusammen mit anderen Verdächtigen von den Deutschen festgehalten wird.
Wie so oft bekommen wir aber von Armand Amar eine sehr sinfonische, dramatische Musik zu hören. Es gibt auch Versuche hin in Richtung Drohnes. Joseph kommt mit einer gefälschten Taufurkunde frei, ganz leise hören dazu wir über das Musikbett Glocken.