Das skandinavische Drama DAS LÖWENMÄDCHEN wurde nach dem gleichnamigen Roman von Erik Fosnes Hansen gedreht, der 2008 bei uns erschienen ist.
Norwegen 1912. Eves Mutter stirbt bei ihrer Geburt. Der Vater, ein Bahnhofsvorsteher gibt Eve die Schuld und versucht seine Tochter vor allen Leuten zu verstecken, denn Eve ist am ganzen Körper mit Haaren bedeckt. Sie will aber zur Schule. Der Vater gibt nach. Eve leidet unter den Schikanen der anderen Kinder. Sie ist in Mathematik hoch begabt und verläßt als junge Erwachsene den Ort. Als der Vater stirbt, kehrt sie Jahre später wieder zurück.
Der Kinostart des Films von Vibeke Idsøe wurde bei uns mehrfach verschoben, dabei ist er gar nicht mal so schlecht, vielleicht ein wenig kitschig in der Darstellung.
Es geht um Liebe, Freundschaft, Ausgrenzung und Toleranz.
Es geht auch um eine junge Frau, die sich durchbeisst und trotz ihres Aussehens Anerkennung findet.
Statt dem Löwenmädchen könnte es natürlich um jeden Menschen, der aufgrund eines Gendefektes vielleicht Ekel in uns hervorruft oder der aus anderen Gründen nicht toleriert wird.
Was machen aber nun die, die kein Talent haben mit dem sie Anerkennung finden könnten?Der Film wirkte auf mich sehr Hollywoodmäßig. Der Score von Helmersson hat einen großen Anteil daran.

Der Soundtrack von Uno Helmersson bei AmazonDie Musik muss einen Spagat anstellen, die Trauer von Eves Vater über den Verlust der geliebten Frau ausdrücken, das Kind lebt, wäre wegen seines Aussehens doch besser gestorben.
Bei Eve selbst kommt noch der Schmerz hinzu, über die eher ablehnende Haltung des Vaters, aber auf Freude über die Zuneigung durch die Haushälterin und den Angestellten des Vaters. Verzweiflung über die Haltung der anderen Schüler und das sie letztendlich wohl nur als Zirkusfreak akzeptiert wird.
Im Film drängelt sich die Musik manchmal zu sehr nach vorn. Der sinfonische Score sorgt für unnötige Kitschigkeit und Zuschauermanipulation.
Losgelöst vom Film hat mir die Komposition von Uno Helmersson allerdings richtig gut gefallen.
Musik des Schweden haben wir in den letzten Jahren unter anderem in den beiden Jussi Adler‑Olsen Verfilmungen ERBARMEN und SCHÄNDUNG gehört, aber auch in der Schachdoku MAGNUS und er Serie DIE BRÜCKE – TRANSIT IN DEN TOD.