Die Geschichte nach den zwei Büchern von Louisa May Alcott wurde Ende der 1860er Jahre in den USA veröffentlicht. Bei uns heißt die Geschichte BETTY UND IHRE SCHWESTER.
Die zwei Romane wurde mehrmals fürs Kino, Fernsehen, als Anime oder Hörspiel umgesetzt.
In der aktuellen Kinofassung mit Greta Gerwig als Regisseurin und Drehbuchautorin werden die vier March‑Schwestern von Saoirse Ronan, Emma Watson, Florence Pugh und Eliza Scanlen gespielt. Florence Pugh kennen einige vielleicht durch die BBC-Miniserie LITTLE DRUMMER GIRL oder dem Arthaus-Horror MIDSOMAR. Eliza Scanlen spielt die jüngste March-Schwester und war bisher ein unbeschriebenes Blatt für mich.
Die Chemie zwischen den vier Schauspielerinnen stimmt auf jeden Fall und sie passen auch gut zu ihren Rollen. Greta Gerwig springt zwischen Vergangenheit und Filmgegenwart hin und her. Rahmen der Geschichte ist der schlechte Gesundheitszustand der jüngsten March-Tochter Beth.
Greta Gerwig spielt auch mit den Farben. Vieles sieht romantisch, weich und nach Goldtönen aus. Manchmal bleibt die Kamera vor einem Szenenwechsel statisch. Durch die Bildkomposition hat man so als Zuschauer den Eindruck ein Gemälde zu betrachten. Der Trick läßt LITTLE WOMEN auch ästhetisch aussehen, zumindest bei mir. Vielleicht wird das von Greta Gerwig ein wenig zu oft zum Unterstreichen von Dramatik eingesetzt.
Als Mann habe ich mich bei einem in Anführungszeichen typischen Frauen, Mädchenfilm aber nicht gelangweilt.

LITTLE WOMEN wurde sechsmal für einen Oscar nominiert, als Film, Saoirse Ronan als Hauptdarstellerin, Florence Pugh als Nebendarstellerin und es gab auch eine Nominierung für die Musik von Alexandre Desplat.
Was es nicht gab, war eine für Greta Gerwig als Regisseurin. Sie wurde nur für das adaptierte Drehbuch vorgeschlagen, was für einen mittelmäßigen Twittersturm sorgte, denn beim Regie Oscar bleiben Männer wieder einmal unter sich.
Noch ein paar Worte zur Musik von Alexandre Desplat. Er und auch Michael Giacchino sind für mich zur Zeit die einzigen Blockbusterkomponisten, die abwechslungsreiches, spannendes und auch Überraschendes komponieren können, so lange die beiden nicht für ein Franchise arbeiten.
In LITTLE WOMEN hört man sehr oft Musik von Franz Schubert und so bleibt auch Alexandre Desplat oft diesem Stil verhaftet. Das klingt aber nicht langweilig, sondern blendet sich perfekt in die Source-Musik ein, die mal am Klavier gespielt wird oder auf Veranstaltungen zu hören ist. Auf dem Soundtrack gibt es nur die Musik von Alexandre Desplat, die man sich genau so gut wieder im Konzertsaal anhören könnte, wenn man den musikalischen Stil mag.