NOAH von Darren Aronofksy ist kontrovers. In einigen islamischen Ländern wurde er wegen der Darstellung Noahs verboten. In christlich orientierten Ländern sorgt Aronofskys Interpretation der Noah-Geschichte für einige Verwirrung. Sie weicht nämlich erheblich von dem ab, was in der Bibel steht. Bei Darren Aronofsky stehen die Nachfahren von Kain und Abel im Vordergrund. Noah ist Vegetarier und zieht mit seiner Familie durch ein trostloses, karges Land, bis er den Auftrag bekommt die Arche zu bauen. Noah ist sehr gottesfürchtig. Er interpretiert den Regen und die Überschwemmung der Welt als Reinigung von allem Übel und das größte Übel von allem sind die Menschen selbst. Damit hat er gar nicht mal so unrecht. Noah ist der Überzeugung, dass die Menschheit ein Ende finden sollte, denn nur dadurch kann wieder ein Paradies auf Erden entstehen.
Der Film von Darren Aronofsky ist wieder sehr philosophisch geprägt, aber auch bildgewaltig. Trotzdem finde ich NOAH eher zwiespältig. In die christlich geprägten Monumentalfilme der 1950er Jahre passt er wegen der Neuinterpretation der NOAH-Geschichte nicht hinein. Manches, wie die gefallenen Engel, wirkt deplatziert. Dazu kommt noch die Armee von Tubal-Cain, einem Nachfahren Kains, der die Arche stürmen will. Der Film wurde zu dem noch nachträglich in 3D konvertiert.
Clint Mansell hat bis auf BELOW (2002) für alle Filme von Darren Aronofsky die Musik komponiert. Ich würde den Score für NOAH als archaisch bezeichnen. Die Instrumentierung klingt ein bisschen nach Griechischer Tragödie. Posaunen, tiefe Klänge von Blechbläsern, Harfe, Choräle, Dissonanzen. Das passt sehr gut zu den Bildern im Film und man kann die Musik von Clint Mansell auch davon losgelöst anhören. Im Gegensatz zu den Bibelverfilmungen der 1950er und 60er Jahre finden sich in Clint Mansells Score aber keine Anleihen an religiöse Musik von Bach oder Händel.