Maleficent - Die dunkle Fee

MALEFICENT - DIE DUNKLE FEE basiert auf dem Disney Trickfilm DORNRÖSCHEN aus dem Jahr 1959. MALEFICENT erzählt die Geschichte aber aus der Sicht der natürlich nur vermeintlich bösen Fee Maléficent.

Maléficent und Menschenjunge Stephán sind seit der Kindheit Freunde. Als beide erwachsen sind, führen die Menschen mal wieder Krieg gegen das Feenreich. Um König zu werden schneidet Stephán Maléficent die Feenflügel ab. Als Stephán Vater einer Tochter wird, verflucht Maléficent das Kind. Trotzdem wacht sie all die Jahre über Aurora, beschütz sie und bereut ihren Fluch.

Der Realfilm MALEFICENT ist nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch an den alten DORNRÖSCHEN Trickfilm angepasst. MALEFICENT ist aber düsterer, dramatischer und voll und ganz auf Angelina Jolie zugeschnitten. Ohne sie würde der Film wahrscheinlich schnell in der Versenkung verschwinden. Bei Jolie reicht aber schon mal ein Blick aus um einen Satz wie „Ich mag keine Babies.“ ins Gegenteil umzukehren. Sie ist ganz eindeutig der Star des Films. Jolie haben wir es zu verdanken, dass Maléficent uns immer mehr ans Herz wächst, denn was Maléficent widerfährt, ist Stoff für eine dreistündige Richard Wagner Oper oder für einen fast nur halb so langen Hollywoodfilm: Freundschaft, Verrat, Rache, Reue, Kampf und Erlösung. Man könnte auch religiöse Symbolik in den Film hineinlegen. Mit ihren riesigen Feenflügeln sieht Maléficent wie ein Engel aus. Als sie abgeschnitten werden, wird Maléficent zum gefallenen Engel. Am Ende, wieder mit ihren Flügeln findet sie ihre Erlösung.

Über eins mache ich mir allerdings schon etwas Gedanken, die Zielgruppe! Die Jüngeren werden den Zeichentrickfilm nicht kennen, finden sie den Stoff überhaupt interessant? Die Älteren sollten am besten Fans von Fantasy‑Filmen wie Peter Yates KRULL (1983) oder von Ridley Scotts LEGENDE aus dem Jahr 1985 sein. trotz allem hat MALEFICENT - DIE DUNKLE FEE von Erstlingsdirektor Robert Stromberg auf jeden Fall einen gewissen, unverkennbaren Charme.

MALEFICENT - DIE DUNKLE FEE ist sehr dramatisch, dem entsprechend auch der Score von James Newton Howard. Film wie Musik wecken in mir Assoziationen mit Opern von Richard Wagner. Das war mein erster Gedanke als ich mir den Score von Howard angehört habe, bevor ich den Film sah. Die Musik ist sehr klassisch geprägt und bevorzugt eigentlich eher tiefe Töne: Hörner, Pauken, aber auch dramatische Streicherklänge und Choräle in verschiedenen Stimmlagen. Harfe, Flöten, Holzblasinstrumente, aber auch Streicher, wenn Aurora das Feenreich entdeckt.

Wie bei Alexandre Desplats Musik zu GODZILLA ist auch MALEFICENT ein einzigartiger Score, der unverwechselbar ist. Übrigens, MALEFICENT Regisseur Robert Stromberg ist der Bruder des Kino- und Fernsehkomponisten William T. Stromberg