Kurz zum Inhalt: Ein junger Bär kommt in London an. Am Bahnhof Paddington nimmt die Familie Brown den obdachlosen Bären mit nach Hause und gibt ihm den Namen Paddington. Da der Bär das reinste Chaos veranstaltet, will man ihn so schnell wie möglich loswerden. Am besten ist es wohl Paddington bei der Suche nach dem Forscher zu helfen, der vor Jahren seine Familie in Peru entdeckt hat.
PADDINGTON sollte man sich unbedingt im Original anschauen, wenn man kann. Nur dann versteht man die vielen Anspielungen und Witze, die uns Regisseur Paul King in seiner Filmkomödie zeigt.
Nur ein Beispiel: Der noch namenlose Bär steht auf dem Bahnhof Paddington unter dem Neon-Schild „Lost & Found“. Verloren und Gefunden. „Found“ flackert, denn noch diskutiert Familie Brown, ob sie den Bären mit nach Hause nehmen soll. Als sie sich dafür entscheidet, erstrahlt auch das „Found“. Im Film sind viele solche Anspielungen zu finden. Regisseur Paul King spielt dabei ein wenig mit der Englischen Sprache und das richtig gut! In der deutschen Synchronfassung kommt davon leider nichts rüber. So ist PADDINGTON auf Deutsch auf jeden Fall eine unterhaltsame Komödie für Familien mit kleineren Kindern. Richtig viel Spass hat man aber nur mit der Originalfassung von PADDINGTON.
D Lime feat. Tabago Crusoe hört und sieht man mehrmals in PADDINGTON ihre Lieder singen. Die Handlung des Films wird dafür aber nicht unterbrochen, sondern man sieht sie kurz im Hintergrund.
Ich finde das richtig genial! Mir sind nur noch zwei andere Filme eingefallen, in denen die Regisseure auf diese Art und Weise Lieder verwenden. Elliot Silverstein lies in der Westernkomödie CAT BALLOU – HÄNGEN SOLLST DU IN WYOMING aus dem Jahr 1965, Nat King Cole und Stubby Kaye als Balladensänger auftreten. Die zwei sangen das Publikum direkt an. Mit ihren Liedern brachten sie die Handlung zeitlich voran. In Alejandro González Iñárritus BIRDMAN, der Ende Januar 2015 bei uns startet, ist es dann ein Schlagzeuger, den man in den Gängen des Theaters hört und sieht. Das ist Antonio Sanchez, der den Schlagzeugscore für BIRDMAN komponiert hat.
Kommen wir wieder zu PADDINGTON: Die Lieder mit D Lime feat. Tabago Crusoe sind im Film vielleicht maximal 20 Sekunden lang, auf dem Soundtrack zu PADDINGTON sind die Lieder dann aber in normaler Länge zu hören.
Die Musik zu PADDINGTON wurde bei uns von Deutsche Grammophon veröffentlicht, digital gibt es den Soundtrack schon. Die CD folgt in ein paar Tagen. Auf der Veröffentlichung finden sich neben Lieder, auch der Score von Nick Urata. Er hat als Grundthema für PADDINGTON eine eigentlich simple Melodie gewählt, die sich fast schon wie ein Kinderlied anhört. Paddington ist ja im Grunde ein unschuldiges Kind. Zu dem ist er noch etwas tolpatschig, ein wenig, ja, einfältig, aber trotzdem sehr liebenswert!
Dazu passt dann die in Anführungszeichen „einfache“ Musik von Nick Urata perfekt. Er ahmt manchmal in Trickfilmmanier die Handlung nach. Oder wir bekommen 1960er Jahre Musik für eine Gaunerkomödie zu hören.