Der Markt ist mit Blockbusterverfilmungen und TV‑Serien nach Comics von Marvel schon gesättigt, vielleicht schon übersättigt.. Da war es wohl nur noch ein logischer Schritt sich verstärkt Kinder als Zielgruppe zuzuwenden. Das passende Ergebnis ist die Computeranimation BAYMAX – RIESIGES ROBOWABOHU. Natürlich in 3D und der typischen Marvel‑Comic Zerstörungslust.
Der 14 jährige Hiro lebt In San Fransokyo. Er ist ein wahres technisches Genie wie sein großer Bruder Tadashi. Der arbeitet an Baymax, einem medizinischen Roboter. Bei einer Explosion kommt Tadashi um's Leben. Baymax hilft Hiro, den Tod des Bruders zu verarbeiten. Mit Tadashis Freunden kommen Hiro und Baymax auch einem Superschurken auf die Spur.
BAYMAX heißt im Original BIG HERO 6. Zusammen mit Hiro, Baymax und Tadashis Freunden haben wir nämlich sechs neue Superhelden, das Team: BIG HERO 6.
BAXMAX hat sehr gute Kritiken bekommen. Der Humor, die Action und auch San Fransokyo, eine Mischung aus San Francisco und Tokio, scheint bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen gut anzukommen. BAYMAX wurde übrigens auch in der Kategorie "Bester Trickfilm" für den Oscar vorgeschlagen.
Leider muss ich zugeben, dass ich mit BAYMAX überhaupt nichts anfangen kann. Auf der einen Art finde ich das Design super. Es erinnert sehr an Animes. Für mich stellt sich dadurch natürlich auch die Frage, warum BAYMAX denn nicht gleich als Anime entstanden ist.
Es gibt auch Ähnlichkeiten zu GUARDIANS OF THE GALAXY und AVENGERS ASSEMBLE. Ein zusammengewürfelter Haufen voller Genies, die sich zusammenraufen müssen um als Team zu arbeiten. Wir haben auch ein Portal in eine andere Dimension, auch wenn daraus keine Invasoren kommen.
Filmkomponist Henry Jackman ist kein Unbekannter, was Musik für Computeranimation angeht: RALPH REICHTS (2012) und TURBO – KLEINE SCHNECKE, GROSSER TRAUM (2013) gehen auf sein Konto. Die meisten Ähnlichkeiten hat sein BAYMAX Score aber wohl mit RALPH REICHTS. Es gibt wieder eine Mischung aus elektronischer und orchestraler Musik. Die elektronische unterstreicht dabei Hiros Interesse für Robotik und die Freundschaft mit Baymax. Ein sehr schönes Beispiel für diesen Stil war das Thema „Nerd School“, in dem am Ende auch das Thema für Hiro erklingt, ein bisschen jazzig mit Schlagzeug im Vorder‑ und Streichern im Hintergrund.
Sinfonischer, aber auch bedrohlich und heroisch geht es im Thema „The Streets of San Fransokyo“ zu. Es gibt minimale Anspielungen an DIE STRASSEN VON SAN FRANCISCO. Henry Jackman bleibt bei diesem Thema nicht nur bei Sinfonik, sondern wechselt mittendrin schon mal den musikalischen Stil für die Verfolgungsjagd durch die Strassen von San Fransokyo.