Annie lebt mit anderen Mädchen bei einer Pflegemutter. Unterdessen will Millionär Will Stacks neuer Bürgermeister von New York werden. Als er rein zufällig Annie rettet, hat sein Wahlkampfteam eine großartige Idee: Zur Imagepflege soll Annie für eine Woche bei Will Stacks wohnen. Allerdings mag Stacks Kinder überhaupt nicht. Aber natürlich kommt alles anders als gedacht.
Im Broadwaymusical aus dem Jahr 1977 spielte die Handlung von ANNIE noch während der großen Depression im Jahr 1933. Für die Neuverfilmung wurde die Handlung ins Jahr 2014 verlegt. Auch an manch anderer Stelle hat man das Musical auf den in Anführungszeichen „neuesten“ Stand gebracht. Ich finde des gar nicht mal so schlimm. Allerdings gab es in den USA mehr negative Kritiken als positive.
Hauptdarsteller sind Quvenzhané Wallis als „Annie“ und Jamie Foxx als „Will Stacks“. Die beiden Hauptdarsteller sind Afroamerikaner, im Musical sind es Weiße. Die Neuverfilmung beginnt gleich mit einer Anspielung an das Broadwaymusical: Im Unterricht ruft der Lehrer nach Annie. Wir sehen ein weißes, rothaariges Mädchen aufstehen. So sah Annie bisher aus. Der Lehrer sagt dann aber, „Annie B.“ Wobei man sich jetzt überlegen kann, wofür das „B“ steht. Für „black“ wie „schwarz“ oder „Annie Version 2“.
Ursprünglich sollte Will Smiths Tochter Willow die Hauptrolle spielen, aber zum Glück ist es nicht so gekommen. Quvenzhané Wallis und Jamie Foxx passen wirklich sehr gut zusammen. Als Nebendarstellerin haben wir übrigens noch Cameron Diaz als Ex-Schauspielerin, bei der die Mädchen in Pflege leben. Ich bin kein Diaz‑Fan, aber in ANNIE fand ich sie wirklich gut, nicht so sehr den Gesang, aber ich hab den Eindruck, das sich Cameron Diaz sozusagen selbst spielt: Eine ehemalige Schauspielerin, die die besten Zeiten schon hinter sich hat. Neue, gute Rollen sind kaum in Sicht, denn Hollywood hat leider für Frauen über 40 kaum gute Rollen parat.
Komponist Charles Strouse und Texter Martin Charnin haben die Lieder für das Broadwaymusicals geschrieben. Drei ihrer Songs wurden für den Film neu arrangiert, so dass sie jetzt ein bisschen poppiger klingen. Es wurden aber auch drei neue Lieder geschrieben, wobei „Opportunity“ eine Big Band Nummer ist, wie sie in den 1950er Jahren üblich war. Für mich ist das der beste Track auf dem Soundtrack.
Für die deutsche Filmfassung hat man alle Lieder eingedeutscht. Das mag für Familien mit Kinder gut sein. Besser hätte ich es natürlich gefunden, wenn man bei den englischen Fassungen geblieben wäre und Untertitel verwendet hätte. Rein stimmlich passt es schon. Im Deutschen und Englischen Original gibt es mehr helle Stimmlagen als tiefe.