Magda muss wegen Krebs eine Brust entfernt werden. Sie ist beim Fussballspiel ihres Sohnes, als ein Mann erfährt, dass seine Tochter bei einem Autounfall getötet wurde, die Frau liegt im Koma und stirbt. Aus Magda und dem Mann, Arturo, wird später ein Paar. Dann streut bei Magda der Krebs. Mit ihrem Arzt Julián geht sie in einen Swingerclub und wird schwanger. Magda will wenigstens einmal in die Augen ihres noch ungeborenen Kindes sehen.
Penelope Cruz ist als Magda die Hauptdarstellerin in MA MA.
In dem Film spielt die Brustkrebserkrankung eine sehr große Rolle. Es gibt aber noch Nebenstränge. Es geht um ein glückliches Leben, Erfüllung im Beruf und auch in der Liebe. Magdas Arzt Julián ist Bi und ihr neuer Lebenspartner Arturo eigentlich schwul. Julian ist ein sehr guter Sänger, ist aber Arzt geworden. Es geht also auch um die Wahl und wie man lebt. Viel Zeit haben wir ja nicht für ein glückliches und erfülltes Leben trifft.
Eine Woche vor der Pressevorführung ist meine Tante an den Folgen von Brustkrebs gestorben. In der selben Nacht sind wir noch ins Krankenhaus gefahren. Meine Tante war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Aber Penelope Cruz als Magda sieht am Ende genau so kräftig aus wie zuvor. Bei der Chemotherapie fallen zwar alle Haare aus, aber nicht die Augenbrauen. Wir sehen zwar wie Penelope Cruz mit einer amputierten Brust aussieht, aber MA MA ist keine ehrliche Auseinandersetzung und Darstellung mit Brustkrebs weder in körperlicher noch geistiger Hinsicht.
MA MA ist ein Märchen, wie man sich wohl den Verlauf der Krankheit wünschen würde. Vielleicht werden Frauen, die Brustkrebs überlebt haben, zufrieden sein.
Wahrscheinlich würde ich über den Film völlig anders reden, aber ich kenne nun mal meine Tante vor der Diagnose. Ich habe auch ihren noch warmen Körper nur 90 Minuten nach ihrem Tod gesehen.
MA MA Regisseur Julio Medem hat 1998 mit DIE LIEBENDEN DES POLARKREISES einen Film gedreht, der mir sehr gut gefallen hat. MA MA leider nicht. Mir gefällt zwar manchmal die Machart, aber eben nicht das Thema des Films. MA MA bietet uns Sprünge zwischen verschiedenen Szenen mit überlappendem Ton. Das ist im ersten Moment verwirrend, aber bald hat man als Zuschauer den Dreh raus und ist dann nicht mehr überrascht, wenn Julio Medem diese Machart wieder und wieder zeigt. Es gibt auch Visionen der Tochter, die in Magda heranwächst, ein neues Leben während ein anderes zu ende geht.
Bei MA MA ist die Klaviermusik, gespielt von Iglesias der Rote Faden im Film. In Variationen hört man sie im gesamten Film. Mit der Zeit wirkt sie aber doch eher eintönig. Von den Bildern losgelöst wirkt sie in der Soundtrackveröffentlichung auch eher dramatisch, wenn auch nicht kitschig. Abwechslung im Film kommt dann nur durch die Lieder auf, die Magdas Arzt Julián singt. Die gibt es aber leider nicht auf dem Soundtrack von MA MA, der bei Quartet Records erschienen ist.