Am 15. Januar 2009 landete ein Airbus nach einem Vogelschlag auf dem Hudson in New York. Alle Insassen überlebten. Der Pilot war Chesley „Sully“ Sullenberger. Die Bilder hat sicher noch jeder im Kopf.
In dem Film zeigt uns Regisseur Clint Eastwood auch die gelungene Notlandung. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist aber ein zweifelnder Sully. War die Notlandung auf dem Hudson die richtige Entscheidung? Hätte man es auch bis zum nächsten Flughafen schaffen können?
Die Untersuchung der Flugsicherheitsbehörde ist der Meinung ja.
Der Film wird von seinem Hauptdarsteller Tom Hanks als Sully getragen. Es ist ziemlich ungewohnt den Schauspieler mit Schnauzbart zu sehen, aber er kommt doch wirklich als sehr bescheidener, grundehrlicher Typ rüber.
Die Untersuchung durch die Flugsicherheitsbehörde wird auf wenige Tage zusammengefasst. In Wahrheit hat sie fast 2 Jahre gedauert.
Manchmal wirkt SULLY natürlich auch wie die AIRPORT Filme aus den 70er Jahren: Uns werden einige Passagiere vor dem Einstieg etwas näher gezeigt, von der Besatzung lernen wir aber nur Sully und seinen Co-Piloten näher kennen.
Wer Angst vorm Fliegen hat, sollte um SULLY natürlich einen großen Bogen machen.
Clint Eastwood schreibt seit einigen Jahren auch Musik für seine Filme. Bei SULLY hatte er als temporären Track Stücke von Tierney Sutton und Christian Jacoby verwendet. Sutton ist Frontmann der „Tierney Sutton Band“ und Jacoby der Pianist. Basierend auf Ideen von Eastwood und Jacoby entstand dann der Score, der von der Tierney Sutton Band eingespielt wurde.
Der Score klingt sehr Jazz mäßig. Clint Eastwood hatte schon 1988 in BIRD, seiner Hommage an Saxophonist Charlie Parker, sein Faible für Jazz gezeigt.
Wer sich jetzt auch ein wenig mit Scores zu Clint Eastwood Filmen in den 1970er Jahren auskennt, wird aber auch hier Ähnlichkeiten zu SULLY finden. Komponisten wie John Williams oder Lalo Schifrin haben ihre Wurzeln im Big Band und Jazz Sound und in den 70ern war Jazz angehauchte Musik bei Thrillern und Krimis ganz groß „In“.
Das hören wir in der Filmmusik zu Clint Eastwood Filmen wie DIRTY HARRY (1971, Musik von Lalo Schifrin) oder auch 1975 in John Williams Score zu IM AUFTRAG DES DRACHEN. Irgendwie müssen diese Filmmusiken großen Eindruck auf Clint Eastwood gemacht haben, denn den Score zu SULLY klingt mit seinem 70er Jahre Stil schon irgendwie nostalgisch. Ich find‘s nicht schlecht, es passt auch zu unserem Filmhelden, der ja weise, freundlich und grundehrlich ist so will wohl auch Clint Eastwood gerne sein.
Der Soundtrack mit Musik aus aber auch inspiriert vom Film, wurde von Varèse Sarabande veröffentlicht.