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Die zwei "Heidi" Geschichten der Schweizerin Johanna Spyri wurden bereits mehrfach verfilmt.
Der HEIDI Film von Alain Gsponer aus dem Jahr 2015 besteht aus zwei Teilen. Heidis Ankunft beim Großvater, dessen Herz sie bald erweicht, dem unbeschwerten Leben und die Freundschaft zu Peter.
In der zweiten Hälfte wird sie Gesellschafterin und bald auch Freundin der gelähmten Klara. Heidi sehnt sich aber nach den Bergen und ihrem geliebten Großvater.
Heidi wird von Anuk Steffen gespielt und Klara von Isabelle Ottmann. Bruno Ganz ist der Großvater, der Alpöhi.
Diese Verfilmung hat mir sehr gut gefallen. Das liegt einmal an den Darstellern, allen voran an Anuk Steffen als Heidi. Dazu noch ihr leichter schweizerische Dialekt. Das schließt man sie nur noch schneller ins Herz!
Der Film zeigt uns auch das harte Leben der armen Leute. Peter kann nicht lesen und seine Familie hat nie genug zu essen. Klaras Familie lebt hingegen im Überfluss.
Der Film hat ein paar sehr starke weibliche Figuren: Heidi: liebenswert, hilfsbereit, neugierig und wissbegierig. Klaras Gouvernante ist steif und auch eher egoistisch. Klara hingegen ist wieder eine positive Figur: gebildet, freundlich, sie vermisst die Mutter und den Vater, der kaum Zeit mit ihr verbringt. Klaras Großmutter ist selbstbewusst, gerecht. Sie liebt ihre Enkelin und schließt auch Heidi bald in ihr Herz.
Diese HEIDI Verfilmung macht einfach Spass und ist unterhaltsam. Für mich ist es das ein Film für die ganze Familie. Kinder sollten allerdings nicht zu klein sein. Ich würde sagen, so ab 10, das wäre wohl das passende Alter.
Beim Aussehen seiner Figuren scheint sich Regisseur Alain Gsponer an die Zeichentrickfiguren der japanischen Serie aus den 1970er Jahren gehalten zu haben. In den Geschichten von Johanna Spyri ist Heidi nämlich blond und hat keine schwarzen Haare wie in seinem Film.
Niki Reiser hat schon einmal Musik für HEIDI komponiert. Das war für einen Film von 2001. Darin wird die Geschichte in die Gegenwart versetzt und schon stark verändert. Auf mich wirkt es schon ein bisschen, ja, seltsam, dass Niki Reiser 14 Jahre später noch einmal Musik für einen HEIDI‑Film komponiert hat.
Für die Neuverfilmung wollten Regisseur Alain Gsponer und Niki Reiser zuerst Schweizer Volksmusikklänge verwenden. Das hat aber nicht funktioniert.
Herausgekommen ist jetzt ein Score, der sehr auf Klavier, Streicher und Akkordeon setzt. Im Hintergrund mag man vielleicht seltener ein Alphorn erahnen. Im Film fand ich die Musik von Niki Reiser schon sehr passend und zum Glück auch nicht aufdringlich. Losgelöst davon finde ich den Score leider etwas langatmig. Zu oft ist das Heidi-Bergthema in verschiedenen Variationen zu hören.