Die Blu-ray von Cloud Atlas bei AmazonCLOUD ATLAS ist ein Film, der sehr viele Vorschusslorbeeren erhalten hat und mancherorts schon als bester Film des Jahres gefeiert wurde. Ich sehe das nicht so. Es ist ein guter Film, aber kein Meisterwerk, das einen umhaut.

Tom Tykwer und die Wachowski‑Geschwister haben als Dreigespann den gleichnamigen Roman von David Mitchell umgesetzt.
Wer die Vorlage nicht kennt, wird wahrscheinlich zu beginn etwas verwirrt sein. So war es zumindest bei mir der Fall. Der Film springt in sechs Handlungssträngen hinundher, die sich innerhalb von etwa 500 Jahren abspielen. Leider hat man sich nicht ganz an die Geschichte von David Mitchell gehalten, da wird immer eine Geschichte zur Hälfte erzählt. Im Film geht die Stückelung viel weiter und das ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Ich habe mich mit einem Kollegen unterhalten, der das Buch von David Mitchell schon lange kannte. Er war mit der Umsetzung eigentlich zufrieden. Wer die Geschichte allerdings nicht kennt, braucht Zeit und die fast 3 Stunden Film werden nicht zur Qual, aber sind etwas unbefriedigend. Ich hatte den Eindruck, dass irgendetwas wichtiges nicht gezeigt wurde.
CLOUD ATLAS ist schon ein sehr philosophischer Film. Regt er aber zum Nachdenken an? Die Botschaft des Films war für mich, dass jede Handlung, ob gut, ob schlecht, Auswirkungen auf uns alle und die Zukunft hat. In der Romanvorlage von David Mitchell geht es eher darum, dass es immer Unterdrücker und Unterdrückte gibt. Nur der Glaube an eine bessere Welt hilft aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Bei der filmischen Umsetzung scheint mir diese Botschaft aber schon etwas zu fehlen, oder zumindest wird sie mir nicht deutlich genug herübergebracht.