Das ist ein Dokumentarfilm über einaus heutiger Sicht vielleicht kurioses Kapitel der Rumänischen Geschichte.
Mitte der 1980er Jahre wurden unter der Hand Videokassetten mit den neuesten Filmen aus dem Westen gehandelt. Kopien von Kopien! Synchronisation gab es nicht. Der Dialog wurde von Irina Nistor eingesprochen.
CHUCK NORRIS UND DER KOMMUNISMUS erzählt diese Geschichte mit nachgestellten Szenen und Interviews. Daraus entsteht ein faszinierendes Bild der Rumänischen Gesellschaft unter dem Conducator, dem Führer, Nicolae Ceausescu.
Bei der Berlin-Premiere von CHUCK NORRIS UND DER KOMMUNISMUS am 13. November, 19.00 Uhr, im CinemaxX am Potsdamer Platz werden die Regisseurin Ilinca Calugareanu und Irina Nistor da sein.
Der Dokumentarfilm hat leider eine kleine Schwäche, er ist zu lang. Die Geschichte hätte man auch in der Hälfte der Zeit abhandeln können.
Ich hatte damals noch Verwandte in Rumänien und kann mich noch halbwegs an Mitte der 1970er Jahre erinnern. Damals zeigte das Rumänische Fernsehen westliche Serien wie DIE ONEDIN-LINIE. Mein Cousin nahm mich damals auch mit ins Kino. Es wurde ein Spiderman‑Film gezeigt. Ich war fasziniert. Zehn Jahre später, Mitte der 80er Jahre war Rumänien das wohl einzige Land der Welt ohne Staatsschulden. Das ging aber nur auf Kosten der Bevölkerung, denn Rumänien war weit entfernt von einem Arbeiter- und Bauernparadies, sondern gehört zusammen mit Albanien zu den ärmsten Ostblockländern. Strom- und Wassersperrungen, leere Geschäfte waren an der Tagesordnung. Das Fernsehprogramm wurde auf zwei Stunden pro Tag zusammengeschrumpft. Die Menschen zogen sich zurück, wer konnte, schaute  sich die westliche Filme an, die von Irina Nistor eingesprochen wurden.
Übrigens, Im Original heisst der Dokumentarfilm CHUCK NORRIS VS, also, GEGEN DEN KOMMUNISMUS.