Im Amsterdam des 17. Jahrhunderts, während der Tulpenmanie spielt das Liebesdrama TULPENFIEBER.
Ein Maler wird beauftragt ein Porträt des reichen Kaufmanns Cornelis und dessen junger Frau Sophia zu zeichnen. Der Maler und Frau verlieben sich ineinander. Sophias Magd wird schwanger, aber ihr Freund verschwindet. Mit Hilfe der Magd täuscht dann Sophia vor selbst schwanger zu sein um ihrer Ehe zu entkommen.
TULPENFIEBER ist auch eine Romanverfilmung, die letztes Jahr auf Deutsch erschien. Die Autorin ist Deborah Moggach.
Der Film wirkt wie ein Liebesdrama von Shakespeare, nur das es am Ende, kein, in Anführungszeichen, „tragisches Ende“ gibt. Für mich eine verpasste Chance, denn darauf arbeitet alles hinzu. Das „Happy End“ wirkt etwas unglaubwürdig.
TULPENFIEBER bietet viel für die Fans von Kostümfilmen. Das Amsterdam während der Tulpenmanie sieht sehr opulent aus. Rein historisch ist es richtig interessant.
Nichtsdestotrotz hätte man eine andere Erzählweise finden sollen: Aus dem Off wird uns die Geschichte von Sophia von deren Magd erzählt. Die Magd selbst ist nur eine Nebenfigur, wenn auch eine wichtige.
Hauptdarsteller von TULPENFIEBER sind Alicia Vikander als Sophia. Ihr Liebhaber wird von Dane DeHaan gespielt. Christoph Waltz ist Sophias Ehemann und Holly Grainger die Magd.
Laut Internetfilmdatenbank wurde TULPENFIEBER übrigens schon 2014 gedreht. Testvorführungen waren nicht sehr positiv. Der Kinostart wurde deshalb mehrmals verschoben.
Seit Donnerstag ist der Film nun in unseren Kinos. Man kann sich jetzt selbst ein Urteil dazu bilden. Schlecht ist TULPENFIEBER nicht, aber eben auch kein Kinohighlight.
Wieder einmal bekommen wir von Filmkomponisten Danny Elfman etwas geboten, das anders klingt als das, was er für die Filme von Tim Burton schreibt.
Der Score zu TULPEN FEVER klingt passend zum Inhalt des Films teils sehr dramatisch, aber auch romantisch.
Oft drängelt sich der Score in den Vordergrund, aber ich fand es jetzt nicht sehr störend.
Manchmal hören wir auch ganz leise Glockentöne und eine helle Singstimme. Das gibt es für Szenen, die im Kloster spielen oder mit den Nonnen zu tun haben. Eine helle Singstimme hören wir dann aber auch im Vordergrund beim Thema „Happy Family“, was sich irgendwie verklärend anhört. Abundan haben wir auch ansatzweise so etwas wie ein Menuett, um die Musik irgendwie zeitlich einzuordnen. Es gibt aber keine musikalischen Hinweise auf Holland oder gar Amsterdam. Das ist eigentlich leicht verständlich, denn bei den Niederlande haben wir einfach keine eindeutigen musikalischen Klischees wie bei anderen Ländern.
Der Score von Danny Elfman könnte deshalb auch für jeden X‑beliebigen dramatischen romantischen Film erklingen, wenn Ort oder Zeit nicht festgelegt sind.