Der Film basiert auf der Geschichte von Nat Turner, einem Sklaven in Virginia. Er führt im August 1831 einen Aufstand an. 1 ½ Tage später war alles vorbei. Turner kann sich zwar noch eine Weile verstecken, wird dann aber gefangen genommen und im November 1831 hingerichtet.
Ich würde THE BIRTH OF A NATION als Arthaus‑Drama einordnen. Der Film ist teilweise sehr brutal, aber das passt auch, denn er zeigt einen wichtigen Abschnitt der US‑Amerikanischen Geschichte. Man sollte auch nicht vergessen, daß Sklaverei immer noch existiert, auch bei uns, denn wenn man jemanden den Ausweis abnimmt und zwingt als Prostituierte oder in irgendeinem Kellerverschlag führ einen Hungerlohn zu arbeiten, geschieht das ganz sicher nicht freiwillig.
In den USA wurde THE BIRTH OF A NATION zum finanziellen Mißerfolg. Das liegt wohl daran, daß Regisseur, Hauptdarsteller und Drehbuchautor Nate Parker sowie seinem Co‑Autor Jean McGianni Celestin eine gemeinschaftliche Vergewaltigung aus dem Jahr 1999 vorgeworfen wurde. Die Presse stürzte sich darauf, die positiven Kritiken des Films waren jetzt nicht mehr wichtig.
Vielleicht wird der Film jetzt bei uns zum Erfolg, mehr als 15 Monate nach der Premiere auf dem Sundance Film Festival im Januar 2016.
Minimalistische Musik: Trommeln, Flöte, Menschliche Stimmen, fast schon nach Performance klingt mit dem Thema „Prophecy“ der Auftakt in Henry Jackmans Score. Afrikanische Rhythmen für Nat Turner, dem eine große Zukunft als Anführer vorhergesagt wird. Später hören wir oft eine traurige Mischung aus Streichern und Piano für das harte Leben der Sklaven auf den Plantagen. Mit Chorälen entwickelt sich Henry Jackmans Musik ähnlich wie bei Johann Johannsson zu Drohnes, zu einem Musikbett: Töne, die lange gehalten werden, gepaart mit Klängen aus dem Synthesizern. Auf eine bestimmte Art und Weise hört sich das schon religiös und mit den Streicherklängen auch schon ein bisschen kitschig an: Nat Turner, der für alle gequälten Sklaven aufbegehrt und sich aufopfert.