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Ende Februar bekam Brie Larsson den Oscar als Beste Schauspielerin für ihre Hauptrolle als Joy in RAUM.
Die 24 jährige Joy wird mit ihrem fünfjährigen Sohn Jack in einem Raum gefangen gehalten. Nachts muss Jack im Schrank schlafen, denn dann kommt Old Nick um mit Joy Sex zu haben. Als sich Jack tot stellt und Old Nick ihn entsorgen will, kommt endlich die Freiheit. Joy war sieben Jahre gefangen und wurde ständig vergewaltigt. Das hat Spuren hinterlassen. Jack muss sich hingegen an eine Welt außerhalb des Raums gewöhnen.
Der Film wurde nach dem gleichnamigen Roman von Emma Donoghue gedreht, die auch das Drehbuch verfasst hat.
Film und Vorlage haben zwei Teile: Die Zeit im Raum und die in der Welt.
In der ersten Hälfte lernen wir unsere zwei Hauptpersonen kennen: Joy und Jack, das Leben in dem Raum verbringen, wie Joy versucht Jack zu vermitteln, dass es eine reale Welt da draußen gibt. In der zweiten Hälfte geht es um die psychologischen Folgen der Gefangenschaft: Joy versucht sich das Leben zu nehmen, Jack beginnt sich an die Welt zu gewöhnen.
RAUM ist ein spannendes Drama, vielleicht nicht für jeden, denn es gibt keine großartige Action oder einen Schusswechsel mit „Old Nick“. Im Vordergrund steht nun mal das Drama.
In den USA wurde RAUM übrigens am 1. März auf DVD und Blu-ray veröffentlicht.
Wer die Möglichkeit hat BBC2 zu sehen, sollte sich heute Abend ab 23 Uhr die Miniserie THIRTEEN anschauen. Da geht es um ein ähnliches Thema. Der 26 jährige Ivy gelingt nach 13 Jahren die Flucht, aber nicht alles ist wohl so eindeutig wie es scheint. Heute Abend wird die 2. von 5. Episoden gezeigt. Die erste Folge war schon mal sehr spannend.
RAUM wirkt durch sein Setting und die wenigen Darsteller wie ein Independet‑Film und das schlägt sich auch in der Musik nieder. Es gibt kein Dauerberieselung, keinen schnulzigen, sinfonischen Score. Synthesizerklänge, aber auch Piano, Flöte, Streicher, wenn Jack die geheimnisvolle und für ihn verstörende Welt jenseits des Raums kennenlernt. Für das erste Entdecken gibt es eine eigentlich, simple Melodie, die wir gleich in dem Stück „In The World“ hören werden. Die Melodie, erinnert an ein Kinderlied und ist so etwas wie der Rote Faden im Score. Das passt, denn Jacks Stimme aus dem Off ist unser Begleiter durch den Film. Der Irische Komponist Stephen Rennicks hat bei RAUM übrigens zum fünften Mal mit Regisseur Lenny Abrahamson zusammengearbeitet.