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Die USA 1973. Weibliche Tennisspieler verdienen immer noch deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Sie wollen ihre eigene Liga haben um Anerkennung zu finden. Billie Jean King ist einer der Spielerinnen, die darauf drängt.
Der ehemalige Tennischampion und notorische Spieler Bobby Riggs macht sich über Billie Jean King und die anderen Tennisspielerinnen mit zahlreichen Stunts lustig. Keine Frau könne ihn schlagen. Den ersten Kampf gegen Margaret Court kann Bobby Riggs für sich entscheiden. Drn zweiten, die sogenannte „Battle of the Sexes“ gewinnt dann letztendlich Billie Jean King.
Ich muss gestehen, dass ich aufgrund des Titels eine völlig andere Vorstellung vom Film hatte und zwar, daß man sich voll und ganz auf das Tennisspiel zwischen Billie Jean King und Bobby Riggs konzentrieren würde.
Die beiden Co‑Regisseure Valerie Faris und Jonathan Dayton verbringen aber sehr viel Zeit damit uns Billie Jean King und ihr Privatleben, die Erkenntnis, das sie lesbisch ist, näher zu bringen. Der Kampf um die Anerkennung der Tennisspielerinnen gerät für mich da eher ins Abseits
Vermisst habe ich auch, daß die Geschichte auf das Tennismatch zwischen Bobby Riggs und Billie Jean King hinarbeitet, so daß Zuschauer das Spiel kaum noch erwarten können.
BORG / MCENROE macht genau das, BATTLE OF THE SEXES aber nicht.
Nicholas Britells Score zu MOONLIGHT wurde im Frühjahr für einen Musikoscar vorgeschlagen. Davor war der amerikanische Komponist eher ein unbeschriebenes Blatt und schrieb Musik für Kurzfilme.
Die Oscarnominierung für MOONLIGHT hat Nicholas Britell auf jeden Fall einen Karrieschub gegeben.
Für BATTLE OF THE SEXES schrieb er einen Score passend zu den 1970er Jahren: Loungemusik, die es so auch gut und gerne in einem Fahrstuhl oder einer Hotelbar geben würde wie im Stück „Manhatten Serenade“.
Für die beiden sehr unterschiedlichen Protagonisten des Films „Billie Jean King“ und „Bobby Riggs“ gibt es verschiedene Klangfarben. Billy Jean King hat eine kraftvolle, sportliche Musik, gespielt von einem Piano. Im Zusammenhang mit den anderen Instrumenten bekommt ihr Thema fast schon eine etwas klassische Note, hin zu einem Menuett.
Das Thema für Bobby Riggs wird auch auf einem Klavier gespielt, geht eher in Richtung melancholischen Jazz, Combo, passend für jemanden, der seine besten Zeiten schon hinter sich und in einer Bar davon vielleicht allen immer wieder erzählen würde.
Höhepunkte des Scores sind das Spiel zwischen Billy Jean King und Bobby Riggs. Eine typische amerikanische Musik für den Auftakt des Spiel, die dann in ein eher langsames, sinfonische Thema übergleitet, das für die letztendliche Dramatik des Spiels an Fahrt aufnimmt.
Das funktioniert ganz gut im Film. Losgelöst davon fehlt jeder Zusammenhang zu den Bildern. Das Thema „Victory“ bekommt durch die Streicher noch einen Touch von Vangelis a la DIE STUNDE DES SIEGERS.