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Fantasyfilme „Made in Germany“ geht das?
Schon, wenn man an US-Deutsche Koproduktion wie DIE UNENDLICHE GESCHICHTE von 1984 denkt!
Wenn der Film aber komplett, mit in Klammern wenig Geld aus deutschen Landen kommt, wie die ersten zwei Filme nach der Edelstein Trilogie von Kerstin Gier, gibt es leider nur Mittelmaß. Nächste Woche kommt nun der erste Teil der MARA UND DER FEUERBRINGER Trilogie in die Kinos. Tommy Krappweis hat die Bücher geschrieben und jetzt den ersten Band gleich selbst als Regisseur und Drehbuchautor verfilmt. Wir dürfen also davon ausgehen, dass MARA UND DER FEUERBRINGER den Wünschen und Vorstellungen von Tommy Krappweis entspricht. Und, ja, es gibt da doch ein paar unterhaltsame Szenen.
Für alle, die das Buch nicht kennen, kurz der Inhalt: Die 14 jährige Mara lebt allein mit ihrer esoterischen Mutter. Mara möchte nur ein ganz normales Mädchen sein, aber dann spricht sie ein Zweig an. Sie soll eine Seherin sein und die Welt vor der drohenden Götterdämmerung bewahren. Ein Professor für germanische Mythologie hilft ihr dabei.
Nun, ich gehöre nicht zur Zielgruppe, das sind wahrscheinlich doch eher junge Mädchen. Ich habe aber trotzdem die Romanvorlage von Tommy Krappweis gelesen. Leider habe ich da die gleichen Probleme wie mit Kerstin Giers Diamanten-Trilogie: Die Geschichten sind nicht so interessant.
MARA UND DER FEUERBRINGER hat aber einen Vorteil, den Humor!
Der ergibt sich vor allem dann, wenn Mara sich mit ihrer esoterisch veranlagten Mutter herumschlagen muss.
Die Verfilmung bleibt dem Buch schon treu, allerdings merkt man dem Film an, dass er ein höheres Budget bräuchte. So wirkt MARA UND DER FEUERBRINGER trotz der vielen Computereffekte so, als ob man gern größer und gewaltiger wäre, als man es in Wirklichkeit ist.
Die Hauptdarsteller in MARA UND DER FEUERBRINGER sind Lilian Prent als Mara und Jan Josef Liefers als Professor. Maras Mutter wird von Esther Schweins gespielt.
Ich muss gestehen, dass ich mit der Filmmusik von Andreas Lenz von Ungern-Sternber und Dominik Schuster für MARA UND DER FEUERBRINGER einige Schwierigkeiten habe.
Der Score wird auf eine Weise eingesetzt, wie wir sie aus großen Hollywood Produktionen kennen. Das heisst, die Musik ist schon all gegenwärtig. Der Score versucht auch ein größeres Budget vorzutäuschen, dass es aber bei MARA UND DER FEUERBRINGER nun mal nicht gibt. So passen dann manchmal Bilder und Musik nicht so recht zueinander. Vielleicht versucht man aber auch Schwächen in der Geschichte zu übertünchen.
Völlig losgelöst vom Film haben wir aber auch so eine Musik, die durchaus zu einem großen Hollywood Fantasy Abenteuer passen würde. Pauken, tiefe Bläser, Hörner für dramatische Momente, ein Rhythmus, der ein wenig an Mittelalter erinnert. Choräle, all das kennen wir als Zutaten einer großen sinfonische Hollywoodmusik und auch von Wagner Opern, und Wagner Figuren spielt ja auch im Buch eine Rolle.
Fans dieses Musikstils werden mit MARA UND DER FEUERBRINGEN sicher sehr zufrieden sein.