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Zusammen mit ihren Eltern muss Nelly die Sommerferien verbringen in Rumänien. Dann aber heißt es plötzlich, die Familie wird nach Rumänien umziehen, weil der Vater hier Windkraftanlagen aufbauen wird. Nelly rennt weg, wird von zwei Roma‑Kindern bestohlen und von zwielichtigen Gestalten auch noch gekidnappt. Nell wird in ein Roma‑Dorf gebracht und gefangen gehalten. Die zwei Roma Kinder verhelfen Nelly dann aber zur Flucht, aber die Kidnapper sind ihr bald auf der Spur.
Ich weiß nicht so recht, was ich von NELLYS ABENTEUER halten soll. Für die Zielgruppe, Kinder von 8 bis 13, mag der Film recht unterhaltsam und abenteuerlustig sein.
Als Erwachsener habe ich aber ein paar Probleme. Der Film will Stereotype in Bezug auf Roma und Sinti abbauen, aber gleichzeitig bedient man sich dann eben doch dieser Klischees. Ich finde es auch etwas seltsam, dass hinter Nellys Entführung ein Konkurrent des Vaters steckt, der Wasserkraftanlagen baut. Die Filmemacher scheinen Werbung für Windkraftanlagen zu betreiben und der Stromerzeugung durch Stauseen Umweltzerstörung zu unterstellen.
Die Filmmusik hat Franziska Henke komponiert. Stereotype, was in Anführungszeichen „Zigeunermusik“ angeht, hören wir in ihrem Score überhaupt nicht. Im Gegenteil, eher verhalten, gibt es passende Rhythmen oder Instrumente zu hören. Die Filmfigur Nelly spielt Flöte, so hören wir natürlich dieses Instrument. Franziska Henke schafft in dem Thema „Wieder gefangen“ auch noch so etwas wie eine Hommage an Ennio Morricone und bei einer Action‑Szene gibt es auch sehr verhaltene Ansätze an „James Bond“. Die Filmmusik zu NELLYS ABENTEUER schwankt zwischen Minimalismus und schwelgender Musik, die mich manchmal an Annette Focks denken lies.
Franziska Henkes Musik zu NELLYS ABENTEUER wurde von 2 Lane Records veröffentlicht. Auf dem Soundtrack gibt es auch zwei Lieder, eins davon ist von Franziska Henke, allerdings singt sie da auf Englisch, was ich sehr schade finde, denn die Zielgruppe wird das wohl kaum verstehen.