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Vee und ihre beste Freundin Sidney sind mit der Highschool fast fertig. Sidney macht mit ihrem Smartphone beim Spiel NERVE mit. Teilnehmer müssen Aufgaben erfüllen und sich dabei mit dem Smartphone filmen. Für jede erfüllte Aufgabe gibt es Geld. Nach einem Streit mit Sidney meldet sich auch Vee bei NERVE an und küsst als erste Aufgabe einen wildfremden jungen Mann. Einen Haken hat das Spiel aber: Kündigen geht nicht und wird bestraft.
Die Hauptdarsteller sind Emma Roberts als Vee und Dave Franco als Wildfremder, der sich als Vees Mitspieler entpuppt.
NERVE ist für mich ein Remake des Thailändischen Films 13 BELOVED aus dem Jahr 2006. Ein Mann muss 13 gefährliche Aufgaben bei einer Undergroud Realitysendung erfüllen. 2013 gab es eine erste US‑Fassung unter dem Titel 13 SINS.
NERVE ist die unblutige Teenievariante beider Filme. Neu ist nur das Smarphone, das zum Spielen und Filmen der Aufgaben dient. Das ist wirklich eine gute Idee, hat aber auch zwei Haken: Die Mitspieler müssen die Erfüllung der Aufgaben Live streamen. Das scheint immer problemlos zu gehen. Die Perspektiven stimmen teilweise auch nicht, aber ich will nicht zu kleinlich sein.
Vee hat auch noch einen Freund, der Hackerfreunde hat. Die können problemlos, mal auf die Schnelle den Code des Spiels manipulieren. Das wirkt einfach völlig unrealistisch.
Ein bisschen Kritik an Cybermobbing gibt es übrigens gegen Ende des Films, wirkt aber auch nicht sehr glaubhaft. Und da sind wir noch bei einem anderen wichtigen Punkt: Emma Roberts! Ich kann ihr die 18 jährige Highschool Schülerin einfach nicht abnehmen.
NERVE scheitert für mich leider an der Geschichte, die zu einfach wirkt, auch wenn man eine jugendliche Zielgruppe im Blick hat.
Die Musik von Rob Simonsen hat einen echten 80er Jahre Retro‑Touch. Die zwei Regisseure Ariel Schulman und Henry Joost haben darüber mit dem Filmkomponisten gesprochen. Damit wollte man ständig an das Spiel erinnern, das an den Nerven, Nomen est Omen, zehrt. Der Kinderchor, den man hört, soll an die Unschuld der Jugendlichen erinnern, die beim Spiel mitmachen.
Mich hat der Score von Rob Simonsen sehr an die Musik von Tangerine Dream erinnert. Ich musste ständig an den Score von Tangerine Dream für NACHT DER ENTSCHEIDUNG – MIRACLE MILE aus dem Jahr 1988 denken. Zwei junge Erwachsene versuchen dem drohenden Atomaren Untergang zu entgehen.
Nach diesem Sound von Tagngerine Dream gab es in den 80‘er Jahren, in der Formation mit Edgar Froese und Paul Haslinger, eine starke Nachfrage.
Filmmusikalisch spricht der Score von Rob Simonsen für NERVE also eher unsere Generation an, während der Film die heutigen Jugendlichen ansprechen soll. Ich weiss nicht, ob der Spagat gelingt!?
Mir gefällt die Musik von Rob Simonsen für NERVE aber sehr gut, aber, ich geb‘s zu, ich war in den 80‘ern auch ein Fan von Tangerine Dream.
Der Soundtrack zu NERVE wurde bei Lakeshore Rec. veröffentlicht.