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Der Film CAROL wurde nach einer Geschichte von Patricia Highsmith gedreht, kein Krimi, sondern ein Drama, eine Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Gesellschaftschichten. Ganz kurz zum Inhalt: Die USA, Anfang der 50er Jahre: Die junge Therese arbeitet als Verkäuferin in der Spielwarenabteilung eines großen Kaufhauses. Die Begegnung mit der reichen Carol ändert Thereses Leben.
Carol wird von Cate Blanchett gespielt und Therese von Rooney Mara. Bei CAROL erleben wir nicht nur die Geschichte einer verbotenen Liebe, sondern auch einen Teil Zeitgeschichte: Wie in den 1950er das Frauenbild aussah und wie es war Teil der eher armen und reichen Bevölkerung zu sein. Mir hat das Drama sehr gut gefallen, allerdings hätte der Film an manchen Stellen sicher mehr Tempo vertragen können. In diesem Jahr habe ich es zwei Filme und eine Serie gesehen, die in Bezug auf Ausstattung und Flair ein außergewöhnliches Niveau haben. Sie spielen da einfach in einer anderen Liga. Sie haben eine gewisse Eleganz und Ästhetik, die ich 2015 so, nicht gesehen habe. CAROL gehört zu diesen drei außergewöhnlichen Produktionen. Die beiden anderen sind die BBC-Miniserie LONDON SPY und der Film BROOKLYN - EINE LIEBE ZWISCHEN ZWEI WELTEN, der im Januar bei uns zu sehen sein wird.
Carter Burwells Name sollte selbst nicht Filmmusikfans bekannt sein. Er ist seit Jahren Hauskomponist der Brüder Coen: Burwell schrieb die Musik für die Coen‑Filme BARTON FINK, FARGO oder die Neuverfilmung von TRUE GRIT.
Bei CAROL hören wir mehr oder weniger bekannte zeitgemäße Lieder und Instrumentalstücke. Einige davon gibt es auch auf dem Soundtrack von Varèse Sarabande. Die Filmmusik von Carter Burwell schwankt zwischen Solo Piano und Kammermusiksetting. Harfe, Oboe und Streicher kommen hinzu. Die Instrumentierung passt perfekt zu den Bildern und wer den Film kennt, wird sich in der Soundtrackveröffentlichung schnell zurechtfinden und die Gefühle und Szenen wiedererkennen.
Wer den Film nicht gesehen hat, wird die Musik vielleicht zu klassisch oder dramatisch und wegen mancher Untertöne vielleicht sogar depressiv finden, aber das ist sie nicht.