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- Geschrieben von: Stefanos Tsarouchas
Stefanos Tsarouchas: Warum arbeiten Sie eigentlich immer mit anderen Komponisten?
Neil Burger: Nun, ich denke, dass all meine Filme sehr unterschiedlich sind. Ich glaube, dass die verschiedenen Geschichten einen neuen Stil, eine neue Vision, einen neue Blick verlangen um diese Geschichte zu unterstützen. Darum verwende ich oft eine maßgeschneiderte Crew, egal ob es nun der Kameramann oder der Produktionsdesigner oder der Komponist für diese Vision ist. Es hängt davon ab. Für THE ILLUSIONIST - NICHTS IST WIE ES SCHEINT (2006) war Philip Glass der perfekte Komponist um diese Symphonie zu schreiben. Sie hatte diese mystische bzw. eindringliche Qualität. Für OHNE LIMIT (2011) war es eine völlig andere eher elektronische Musik von Paul Leonard-Morgan, die aber auch eindringlich war. Ich habe erst vor kurzem wieder ein paar Ausschnitte daraus gehört. Eigentlich wollte ich mit Paul Leonard-Morgan auch bei DIE BESTIMMUNG - DIVERGENT zusammenarbeiten. Es gab aber auch das Interesse ein großes episches Abenteuer zu drehen. Das Studio sah den Film als Blockbuster und ich sicher auch, aber ich sah DIE BESTIMMUNG auch als intime Geschichte. Hans Zimmer hat für all diese großen Franchise Filme um Batman und Superman die Musik gemacht. Ich war sehr daran interessiert herauszufinden, wie es wohl wäre mit ihm zusammen zu arbeiten.
S. Tsarouchas: Aber ist es nicht auch problematisch, da Hans Zimmers Firma Remote Control Production heutzutage praktisch an allen Blockbustern dran ist und die Musik schon sehr auswechselbar klingt?
N. Burger: Das ist oft so. Wenn Sie daran denken, wenn ich als Kameramann genommen habe, das ist nicht jemand, der an all diesen großen Filmen gearbeitet hat. Es ist jemand, der eigentlich eine sehr intime Art hat um eine Person auszuleuchten. Das fand ich sehr interessant. Schauen Sie mal, Hans Zimmer ist sehr talentiert. Er arbeitet an all diesen Filmen, aber es gibt auch einen Grund, warum er so gefragt ist, weil er eben sehr talentiert ist. Er hat auch an 12 YEARS A SLAVE gearbeitet und das ist ein völlig grundverschiedener Film.
S. Tsarouchas: Ja, das war schon anders, aber ich weiss nicht so recht. Haben Sie 300: RISE OF AN EMPIRE gesehen?
N. Burger: Nein. Fühlt es sich gleich an?
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