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Da das Marvel Universum mit zu wenig Superhelden in der Filmwelt vertreten ist, kam mit DEADPOOL, die Comicverfilmung eines Antihelden in unsere Kinos.
In Rückblenden erzählt uns DEADPOOL gar selbst seine Geschichte, er spricht direkt mit uns, den Zuschauern. DEADPOOL war unheilbar an Krebs erkrankt und nahm das Angebot einer Organisation an, die ihm eine Heilung anbot. Seit dem ist DEADPOOL wie Wolverine nur schwer zu töten, sieht aber leider extrem häßlich aus. Deadpool macht sich auf die Suche nach dem Wissenschaftler, der ihn damals der Behandlung unterzog um wieder normal auszusehen.
Ein Film wie DEADPOOL hätte bei uns vor 10 Jahren sicher erst eine Freigabe ab 18 bekommen: Auf eine Weise war ich schon über die Gewalt und Brutalität schockiert: abgeschlagene Köpfe und Gliedmaßen, Massen von Blut, das passte nicht zu den familienfreundlichen Filmen aus dem Superheldengenre.
Eigentlich bin ich auch sehr für Sarkasmus und Selbstironie empfänglich. Davon gibt es in DEADPOOL eine Menge, aber es gibt auch eine Sprache unter die Gürtellinie, die bei, ja, pubertierenden Jungs gut ankommt oder Fans der HANGOVER‑Filmreihe.
Ein Kollege, der die DEADPOOL‑Comics kennt, hat mir dann aber gesagt, die sind genau so und der Film ist eine richtig gut gelungene Umsetzung.
Ich habe nichts gegen Gewalt in Filmen, wenn sie zum Inhalt passt. Witze auf niederem Niveau finde ich allerdings wenig unterhaltsam. Bei DEADPOOLfinde sie auch nicht sehr witzig. Das ist einfach nicht mein Niveau.
Aber, wer so etwas mag und auch viel Gewalt, ist bei DEADPOOL richtig gut aufgehoben.
Hans Zimmer wird im Abspann als Musikproduzent erwähnt. Tom Holkenborg und Zimmer haben auch zusammen die Musik zu BATMAN VS. SUPERMAN geschrieben. Ich habe so meine Vorurteile gegenüber Hans Zimmer‑Musik für Comicverfilmungen. Ich gehe immer von einem der üblichen percussionlastigen Score aus. Den haben wir auch hier bei DEADPOOL. Allerdings gepaart mit sehr vielen Loops, pulsierenden Beats und Sounds, die man irgendwo in einer Industrieruine bei einer Technoparty hören könnte. Manches klingt dabei auch ein bisschen Retro als Techno gerade begann „in“ zu sein.
Wer Tom Holkenborgs Musik zu MAD MAX: FURY ROAD mag, wird sich auch bei DEADPOOL zuhause finden.