- Details
China während der Kulturrevolution, 1967. Student Chen‑Zhen wird auf's Land, in die Innere Mongolei geschickt. E soll sich um das Vieh kümmern. Im Gegensatz zum örtlichen Parteichef hört Chen‑Zhen aber auf die ungebildeten Einheimischen, die viel von der Natur und auch den Wölfen verstehen, die sich bei Hunger auch an der Schafherde ode den Pferden bedienen. Als im Auftrag der Partei ein Wolfsrudel und auch Welpen getötet werden, behält Chen‑Zhen ein Wolfsjunges für sich
Jean‑Jacques Annaud zeigt uns in seinem Film wirklich tolle Bilder, aber leider reicht das nicht aus, denn die Geschichte, so wie sie uns präsentiert wird, finde ich doch eher zwiespältig. Die ganze Machart von DER LETZTE WOLF wirkt wie ein 50er oder 60er Jahre Propagandafilm aus Sowjetzeiten. Vielleicht sollte das ja so sein. Stereotype Figuren, ein Parteichef, der für das gemeine, hungernde Volk kämpft usw. Andererseits treten die Einheimischen für eine gesunden Umgang mit der Natur ein. Das mag jetzt wohl Kritik am System sein.
1997 hat Jean‑Jacques Annaud den Film SIEBEN JAHRE IN TIBET gedreht. DER LETZTE WOLF wirkt dazu wie eine Entschuldigung an China für seine, ja,Verfehlung mit dem Tibet Film.
DER LETZTE WOLF gehört mit zu den letzten Scores, die James Horner vor seinem Flugzeugabsturz am 22. Juni komponiert hat. Das ist der vierte Film von James Horner und Jean‑Jacques Annaud. Die Zusammenarbeit der beiden begann mit DER NAME DER ROSE (1986). Es folgten DUELL – ENEMY AT THE GATES (2001) und zehn Jahre später BLACK GOLD.
Wer sich mit Musik von James Horner gut auskennt, weiß dass sich in seinen Scores immer mal Verweise auf vorhergehende Filmmusik finden lassen. Das ist bei DER LETZTE WOLF nicht anders: KRULL, WILLOW, DUELL – ENEMY AT THE GATES, APOLLO 13 kamen mir beim Anhören in den Sinn. Das mag jetzt an den tiefen Basstönen liegen, die man beim Angriff der Wölfe hört oder am dramatischen Aufbau der Musik oder an den für mich schon manchmal etwas kitschig klingenden Streichern.
In der eher traditionellen Filmmusik von James Horner gibt es auch asiatische: japanische und chinesische Instrumente für passendes Lokalkolorit zu hören. Ein sehr gutes Beispiel für Anklänge an andere Horner Scroes ist der Track „The Frozen Lake“.
Die Musik von James Horner wurde unter dem französischen Filmtitel LE DERNIER LOUP von Milan veröffentlicht.