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Elizabeth Sloane (Jessica Chastain) arbeitet als erfolgreiche Lobbyistin in Washington. Mit vier Mitarbeitern ihres Teams wechselt sie zu einer kleineren Firma. Da macht man sich für ein Gesetz stark, dass die Voraussetzungen zum Waffenerwerb einschränken will.
Elizabeth Sloane ist ein Siegertyp. Sie setzt alle Mittel ein. Ihr Gegner ist aber die Waffenbesitzervereinigung, vertreten durch ihren ehemaligen Arbeitgeber.
DIE ERFINDUNG DER WAHRHEIT, im Original MISS SLOANE, beginnt mit einer Anhörung im Senat. Sloane muss erklären, was sie eigentlich macht und wie. In Rückblenden erfahren wir dann die Geschichte bis zu diesem Zeitpunkt.
Sloane verhält sich wie eine sehr gute Schachspielerin, die versucht die Züge ihres Gegners vorauszuahnen. Gewinnen ist alles, auch wenn die Dame dafür geopfert wird!
Für ein Privatleben bleibt keine Zeit. Sex gibt es mit einem Callboy in einem anonymen Hotelzimmer. Viel Privates erfahren wir nicht, außer das ihre Arbeit ihr Leben ist.
Ein Glücksfall für den Film ist Jessica Chastain als Elizabeth Sloane. Wir nehmen ihr ohne Zweigel, die einerseits kühle, berechnende Lobbyistin ab, aber auch die Einsamkeit, die ihr Leben mit sich bringt.
DIE ERFINDUNG DER WAHRHEIT ist ein spannender Politthriller über das Treiben von Lobbyisten.
Für sein erster Drehbuch hat sich Jonathan Perera die amerikanischen Waffengesetze ausgesucht. Vielleicht wurde er dabei durch John Grishams DAS URTEIL – JEDER IST KÄUFLICH BEEINFLUSST. Das Thema, Waffen in den USA, ist ähnlich und auch die Wendungen.
Ein paar Ungereimtheiten kann man in DIE ERFINDUNG DER WAHRHEIT durchaus finden, Achtung Spoiler! Zum Beispiel lässt Elizabeth Sloane ihre Gegner überwachen, aber warum überwachen die eigentlich nicht Elizabeth Sloane?
Was wir da sehen, ist übrigens durchaus machbar.
Der Brite Max Richter hatte seinen Durchbruch als Filmkomponist 2008 mit dem Score zu WALTZ WITH BASHIR. 2017 konnte man seine Musik in der BBC‑Serie TABOO als auch in der letzten Staffel von THE LEFTOVERS hören.
Sein Score für DIE ERFINDUNG DER WAHRHEIT besteht grob aus drei Teilen: Einmal Dramatisches mit viel Streichern, so etwas wie Thrillermusik und dann Arbeitsmusik, die ein bisschen nach 80er Jahre Synth klingt. Es gibt Tango angehauchtes für die romantisch‑erotischen Szenen. Diese drei Stile vermischen sich sehr oft. Ein Stück auf dem Soundtrack fällt da aber völlig aus dem Rahmen. Das ist das „Miss Sloane Solo“, Piano mit Streichern, denn letztendlich ist Elizabeth Sloan doch schon ein einsamer Mensch, im Privaten als auch bei ihren beruflichen Entscheidungen.