Musikkritik
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Der Score zu LONE RANGER ist von Hans Zimmer, der wohl für alle Blockbuster dieses Jahres die Musik komponieren muss. Für mich versucht Hans Zimmer musikalisch einen Spagat hinzulegen. Auf der einen Seite haben wir Gioachino Rossinis “Wilhelm Tell” Musik, die das Titelthema der LONE RANGER - Serie war. Auf der anderen Seite sind Gore Verbinski und Johnny Depp mit den PIRATEN DER KARIBIK Filmen sehr erfolgreich. Ich habe den Eindruck, dass man die PIRATEN DER KARIBIK Fans auch musikalisch an LONE RANGER heranführen wollte. Der Stil ähnelt sich schon sehr. Beim längsten Titel auf der Soundtrackveröffentlichung zu LONE RANGER, dem “Finale” mit fast 10 min Länge fügt sich dann alles zusammen. Im Film sehen wir dazu den Showdown auf den Zügen, die mehr oder weniger parallel nebeneinander dahin rasen. Geräuscheffekte und dazu auch noch laute, mehr oder weniger tiefe Klänge durch die Musik, die dann auch noch die dahin rasenden Züge nachahmt. Das türmt sich für mich wie bei einem Tsunami auf. Manch einer mag so etwas toll finden. Ich gehöre nicht mehr dazu. Mit weniger brachialem Musikeinsatz würde man meiner Meinung nach mehr erreichen, aber im Moment ist Hollywood bei Blockbustern nicht zu Bescheidenheit bereit.
Zu LONE RANGER gibt es übrigens gleich zwei Soundtrackveröffentlichungen von Walt Disney. Den Score von Hans Zimmer und dann noch eine “Inspiriert von Lone Ranger“ Lied-Veröffentlichung und dem Titel LONE RANGER: WANTED. Das hatten wir eben erst bei den SCHLÜMPFEN 2. Da ist auf der inspirierten Veröffentlichung zumindest mit Britney Smurfs, eh, Spears “Oh la la”, wenigstens ein Lied dabei, das im Film auch zu hören ist. Offensichtlich scheint es für Inspiration einen Markt zu geben. Eine gemischte Lied- / Filmmusik-Veröffentlichung ist zu kompliziert.
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Die Musik von LONE SURVIOR ist eine Zusammenarbeit von Steve Jablonsky, der ja spätestens seit den Transformerfilmen bei uns bekannt ist, und der texanischen Band „Explosions in the Sky“, die ich ja schon bei dem Film Prince Avalanche im letzten Jahr vorgestellt habe. In beiden Filmen spielt Emile Hirsch mit. Das wirklich Erstaunliche aber dabei ist, dass die Musik der beiden Filme extrem ähnlich ist. Und das, obwohl der Inhalt kaum unterschiedlicher sein könnte. Aber vielleicht sollte man da nicht dem Anschein zu sehr trauen. Schließlich geht es in beiden Filmen um Männer die - fern der ihnen bekannten Zivilisation - ihrer Arbeit nachgehen. Gut, die einen sind US-Soldaten im kargen Afghanistan bedroht von Taliban und die anderen beziehungsgestörte Bauarbeiter auf einer einsamen Landstraße mit Liebeskummer. Die Musik jedenfalls passt in beiden Fällen und erzeugt Unbehagen. Das kommt vielleicht aber auch daher, dass ich mit Postrock nicht wirklich viel anfangen kann. Steve Jablonsky soll übrigens im Wesentlichen nur am Finale mitgeschrieben haben. Und immer dann, wenn es richtig um Action ging.