Musikkritik
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Bei der Pressevorführung vor mehreren Tagen habe ich mir über weite Strecken des Films die Ohren zugehalten. Entweder war die Tonspur nicht richtig eingestellt, oder es ist tatsächlich so, dass man mit den Bässen meinen Körper zum Vibrieren bringen wollte. Das lag dann am Sounddesign und auch an der Musik von Hans Zimmer. Ich hab seinen Stil mehr als einmal kritisiert. Ich finde seine alten Scores aus den 1980er Jahren viel besser. Jetzt klingt alles mehr oder weniger gleich. MAN OF STEEL ist da schon eine Ausnahme, aber kein positives Beispiel.
Musik von Hans Zimmer bzw. seinem Komponistenpool hört man so in ziemlich jedem Blockbuster‑Comicfilm. Dadurch klingt auch vieles mehr oder weniger gleich. Für MAN OF STEEL gibt es keine heroische Musik im Stil von John Wililams für den Film von Richard Donner aus dem Jahr 1978. Hans Zimmer hat eher etwas im Stil von Sound Design geschaffen. Das fügt sich zwar sehr gut in das tatsächliche Sounddesign des Films ein, aber losgelöst nimmt man auch hier den ausgeprägter Hang zu Dynamik und Schlagzeug war. Ich find' es gut, dass Hans Zimmer nicht versucht John Williams Musik für SUPERMAN nachzuahmen. Andererseits ist Zimmers Soundtrack für MAN OF STEEL für mich manchmal nur laute Geräuschkulisse.
Water Tower Music hat den Soundtrack veröffentlicht. Einmal als Deluxe-Fassung mit fast 2 h Musik. Die abgespeckte, normale Version ist eine halbe Stunde kürzer ausgefallen.
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Zum Film gibt es gleich zwei Musikveröffentlichungen von Universal. Auf der einen finden sich Lieder, die im Film zu hören sind. Auf der zweiten wurde der Score von Alex Heffes veröffentlicht.
Regisseur Justin Chadwick setzt Musik in seinem Film eigentlich in typischer Hollywood Blockbusterweise ein. Es gibt also sehr viel Musik im Film zu hören. Lieder und Score wechseln sich ab. Es vergehen vielleicht ein oder zwei Minuten ohne Musik, die dann aber wieder einsetzt. Der Score von Alex Heffes wirkt auf mich zum Teil doch sehr rührselig und gefühlsduselig. Er ist eine Mischung aus Afrikanischen Rythmen, bevorzugt von Schlaginstrumenten gespielt. Wir hören auch Afrikanische Gesänge. Dazu kommt dann typische sinfonische Filmmusik, die manchmal dann doch zu sehr das Geschehen auf der Leinwand unterstreicht. Weniger Musik bei MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT wäre die bessere Wahl gewesen. Losgelöst von den Bildern ist die Musik von Alex Heffes allerdings richtig gut.