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SCHNEEMANN ist die Verfilmung des gleichnamigen Krimis von Jo Nesbø aus dessen Reihe um Harry Hole.
Der Film beginnt mit einer Rückblende, übrigens einer von vielen. Zuschauer erfahren den entscheidenden Moment für einen Serienkiller.
Zurück in der Filmgegenwart: Der alkoholsüchtige Harry Hole ist Hauptkommissar in Oslo. Er bekommt eine neue Kollegin zugeteilt. Die ist davon überzeugt, daß ein Serienkiller Frauen ermordet. Am Tatort hinterlässt der Täter einen Schneemann.
Bei der BBC habe ich vor genau einer Woche ein Interview mit Hauptdarsteller Michael Fassbender gesehen. Die fragende Journalistin und auch Fassbender hätten nichts gegen weitere Filme mit Harry Hole.
Mir kommt der Film durch die teilweise heftigen Sprünge jedoch doch schon etwas verworren vor. Es fehlt der passende Spannungsaufbau, der nicht nur durch die Sprünge einfach nicht aufkommen will. Was mit Harry Holes Kollegin passiert, bleibt auch unklar.
Der Film weicht auch in Vielem von Jo Nesbøs Romanvorlage ab.
Wer wie ich auf Nordic Noir abfährt, wird wohl eher eher enttäuscht reagieren und sollte sich doch lieber echte skandinavische Krimis anschauen oder Serien anschauen.
Heute Abend zeigt das ZDF zum Beispiel um 22 Uhr ARNE DAHL: OPFERZAHL, obwohl ein Fernsehfilm, ist er spannender als SCHNEEMANN.
An dem Score zum Film waren neben Marco Beltrami auch noch vier andere Komponisten mit zusätzlicher Musik beschäftigt. Einer davon ist übrigens Beltramis langjähriger Mitarbeiter Marcus Trump. Die Tracks auf dem Soundtrack beginnen oft als Musikbett, klingen schräg und geheimnisvoll. Sie gehen dann in eher sinfonische Filmmusik über. In der Rückblende zu beginn hören wir zum Beispiel fast schon klassische Musik mit einem Klavier als Favorit für die tragischen Momente, Flöten für das unschuldige Kind.
„Building the Snowman“, der zweite Track klingt so als ob man auf Klaviersaiten herumschrammelt. Als Hörer nehmen wir die lauernde Gefahr auf, die mit dem Bau des Schneemanns verbunden ist. Klassische Filmmusik, ein bisschen im Stil von Bernard Herrmann für Alfred Hitchcocks DER UNSICHTBARE DRITTE, gibt es in „Down the Harry Hole“, eine Anspielung auf ALICE IM WUNDERLAND.
Wie ein klassisches Konzertstück erklingt dann das Thema „Studying Source“. Das Klavier ist eindeutig das bevorzugte Instrument in dem Score von Marco Beltrami für SCHNEEMANN.