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Ab 2008 produzierte der Spartensender DMX eine Doku‑Soap über die Ludolfs.
Wer jetzt weiss, wovon ich spreche, ist bei SCHROTTEN! genau richtig. Wer kein Fan der Schrottbrüder und von Dokusoaps ist, muss sich schon etwas überwinden um sich den Film anzuschauen, aber ich finde es lohnt sich.
Mirko Talhammer arbeitet als Versicherungsmakler. Eines Tages holt ihn jedoch seine Vergangenheit ein: Sein Vater ist gestorben und hat den Schrottplatz Mirko und dessen Bruder Letscho vermacht. Mirko will sich sein Erbe auszahlen lassen und wieder verschwinden. Der zwielichtige Recyclingunternehmer Kercher macht ihm ein Angebot. Letscho und seine Freunde planen derweil einen Zugüberfall: Im Blick haben sie einen Wagon von Kercher voller Kupfer.
SCHROTTEN! von Regisseur Max Zähle, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, ist eine Mischung aus Gaunerkomödie, Westen, Familienfilm und auch Schrottplatzhommage.
Bei SCHROTTEN! denkt man unwillkürlich an die Ludolfs. Da gibt es kein Entkommen. Urige Typen, vielleicht etwas prollig und naiv, aber liebenswert und immer mit Herzblut dabei. Versicherungsmakler sind Schwindler, die einem alles aufschwatzen. Im Grunde genommen hat Regisseur Max Zähle eine Westerngeschichte in Schrottplatzmilieu übertragen. Der Großgrundbesitzer will auch noch das Land des letzten unabhängigen Farmers übernehmen. Der wehrt sich mit allen Mitteln.
In SCHROTTEN gehört dazu auch ein Zugüberfall. Das ist eine nette Idee! Damit mutiert SCHROTTEN! zu einem sogenannten „Heist“ Film. Ob es allerdings so einfach ist, mal schnell Gleise zu verlegen, einen Wagen abzukoppeln, lassen wir mal so stehen. Das ist aber auf jeden Fall unterhaltsam anzuschauen.
Die Filmmusik zu SCHROTTEN! haben Gary Marlowe und Daniel Hoffknecht komponiert.
Im Score der beiden bekommen wir vor allem Westernatmosphäre geboten, im Stil von Italowestern inkl. etwas, was sich wie Hammerschläge auf Metall anhört, wie beim den Zugüberfall und dem Showdown mit Kercher. Das „Schrotten“ Thema wird auf Gitarre gespielt. Das Stück ist der Rote Faden in der Filmmusik und die Gitarre das dominierende Instrument, meist begleitet von Gesang ohne Text, was auch wieder an Italowestern mit einem Score von Ennio Morricone erinnert.
Zu SCHROTTEN! gibt es eine Soundtrackveröffentlichung von Patenkind Records mit etwas mehr als 36 min Musik, 15 Tracks, zwei davon sind Lieder.