- Details
Japan vor langer, langer Zeit. Kubo kümmert sich um seine kranke Mutter. Jeden morgen geht er in die Stadt und verdient ein bisschen Geld, in dem er seine Geschichte erzählt. Kubo muss aber vor Mondaufgang wieder zuhause sein, denn seine Tanten, die Töchter des Mondes, wollen ihn töten. Eines Tages kommt Kubo zu spät. Seine Mutter wird getötet. Kubo flieht mit seinem Affen, einer lebendig gewordenen Statue.
KUBO – DER TAPFERE SAMURAI ist ein neuer Stop‑Motion Film des Laika Studios. Laika hat 2009 sehr viel Aufsehen mit CORALINE erregt. Ein wirklich wunderschöner FIim. 2012 folgte PARANORMAN und 2014 DIE BOXTROLLS.
Auf Youtube und auch auf unserer Webseite kann man sich anschauen, wie KUBO entstand, denn bei einem Stop‑Motion‑Film werden die Figuren und alle Elemente im Film wirklich mit Hand bewegt. Dementsprechend lang dauern dann auch die Dreharbeiten.
Herausgekommen ist ein wirklich schöner Film: witzig, traurig, unterhaltsam und spannend. KUBO – DER TAPFERE SAMURAI ist nichts für kleine Kinder, sondern vielleicht eher etwas ab 12 Jahren. Nur dann begreift man den tieferen Sinn des Films: die Opferbereitschaft der Eltern, alles für ihre Kinder zu tun um sie zu schützen, die Liebe und Hingabe von Kubo für seine Mutter, seine Sehnsucht nach dem toten Vater, Kubos Suche nach Geborgenheit.
Ich mag den Film und auch die Musik von Dario Marianelli wirklich sehr.
Zwei Dinge haben mich bei KUBO – DER TAPFERE SAMURAI aber gestört. Das ist zum einen die 3D‑Fassung, denn es gibt so gut wie keine 3D‑Effekte zu sehen. Wenn man den Bericht über die Dreharbeiten bei Youtube sieht, fällt auch schnell auf, dass KUBO offensichtlich in 3D konvertiert wurde, aber eine viel zu geringe Stereobasis gewählt wurde.
Viel nerviger empfand ich aber die schludrige deutsche Synchronisation. Da zeigt eine alte Frau Kubo auf dem Markt, wie viele „Pennies“ sie bisher verdient hat. Es gibt einen „Mr. Monkey“, einen „Beetle“ und man findet auch „Songs“ richtig gut. Diese englischen Worte mögen im heutigen Japan verwendet werden, aber in einem Märchen, das vor vielen, vielen Jahrhunderten spielt?
Wohl kaum.
Die Laute, auf der Kubo spielt und damit seine Magie erweckt, spielt auch in der Filmmusik von Dario Marianelli eine große Rolle. Die traditionelle japanische Laute, eine dreiseitige Shamisen ist prominent im Score zu hören. Im Original heißt der Film übrigens KUBO AND THE TWO STRINGS, KUBO UND DIE ZWEI SAITEN, die dritte Saite auf der Laute kommt erst gegen Ende hinzu.
Passend zum Geschehen gibt es meist eine sehr dramatische, aber auch sehr gefühlvolle Musik, mit japanischen Einschlägen in der Instrumentierung und im Rhythmus, die Laute natürlich für Kubo, Flötenklänge für die Mutter. Diese Mischung macht diese Musik von Dario Marianelli so einzigartig und spannend.
Sein Soundtrack zu KUBO – DER TAPFERE SAMURAI wurde Anfang August von Warner veröffentlicht.