Filmkritik
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CLOUD ATLAS ist ein Film, der sehr viele Vorschusslorbeeren erhalten hat und mancherorts schon als bester Film des Jahres gefeiert wurde. Ich sehe das nicht so. Es ist ein guter Film, aber kein Meisterwerk, das einen umhaut.
Tom Tykwer und die Wachowski‑Geschwister haben als Dreigespann den gleichnamigen Roman von David Mitchell umgesetzt.
Wer die Vorlage nicht kennt, wird wahrscheinlich zu beginn etwas verwirrt sein. So war es zumindest bei mir der Fall. Der Film springt in sechs Handlungssträngen hinundher, die sich innerhalb von etwa 500 Jahren abspielen. Leider hat man sich nicht ganz an die Geschichte von David Mitchell gehalten, da wird immer eine Geschichte zur Hälfte erzählt. Im Film geht die Stückelung viel weiter und das ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Ich habe mich mit einem Kollegen unterhalten, der das Buch von David Mitchell schon lange kannte. Er war mit der Umsetzung eigentlich zufrieden. Wer die Geschichte allerdings nicht kennt, braucht Zeit und die fast 3 Stunden Film werden nicht zur Qual, aber sind etwas unbefriedigend. Ich hatte den Eindruck, dass irgendetwas wichtiges nicht gezeigt wurde.
CLOUD ATLAS ist schon ein sehr philosophischer Film. Regt er aber zum Nachdenken an? Die Botschaft des Films war für mich, dass jede Handlung, ob gut, ob schlecht, Auswirkungen auf uns alle und die Zukunft hat. In der Romanvorlage von David Mitchell geht es eher darum, dass es immer Unterdrücker und Unterdrückte gibt. Nur der Glaube an eine bessere Welt hilft aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Bei der filmischen Umsetzung scheint mir diese Botschaft aber schon etwas zu fehlen, oder zumindest wird sie mir nicht deutlich genug herübergebracht.
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CONJURING - DIE HEIMSUCHUNG spielt Anfang der 1970er Jahre. Familie Perron zieht in ein abgelegenes Haus. Bald häufen sich seltsame Vorkommnisse. Ed und Lorraine Warren, paranormale Ermittler wollen der Familie helfen und geraten bald selbst in Gefahr.
CONJURING spielt nicht nur in den 1970er Jahren, sondern die ganze Machart des Films ist auch auf die 70er Jahre getrimmt. Es gibt keine Splattereffekte. Das gefällt mir bei dem Film richtig gut und ich muss gestehen, ich bin auch zusammengezuckt.
Wer sich ein bisschen bei Horrorfilmen auskennt, wird unter anderem Anspielungen an DER EXORZIST von 1973 oder auch POLTERGEIST, aus dem Jahr 1982 erkennen können.
CONJURING soll auf einen wahren Fall von Ed und Lorraine Warren beruhen und die Ereignisse sollen sich mehr oder weniger auch so zugetragen haben. Im Film gibt es immer mal wieder Auftritte der beiden, die von ihren Fällen erzählen. Für mich passt das nicht so ganz zum Rest des Films. Besser hätte ich es gefunden, man hätte sich von Anfang an auf die Familie Perron konzentriert und dann erst die Warrens eingeführt. Bei CONJURING sollen die Warrens wohl als eine Art Roter Faden diesnen, aber manche Szenen mit den beiden wirken eher wie Füllmaterial, denn eigentlich sind sie für die Handlung völlig unnötig.
Inzwischen wird schon am Drehbuch eines zweiten Teils gearbeitet, ein weiterer Fall von Ed und Lorraine Warren nach einer wahren Geschichte.