Filmkritik
- Details
Gestern lief bei uns die Schwedische Filmkomödie SOUND OF NOISE in den Kinos an. Ungewöhnliche Überfälle beschäftigen die Polizei: Sechs Maskierte terrorisieren die Stadt. Sie machen Musik mit sehr ungewöhnlichen Instrumenten. Ihr erster Klangkörper ist der Bauch eines Prominenten im Krankenhaus und die Gerätschaften im OP. Mit der Aufklärung wird ausgerechnet Amadeus Warnebring beauftragt, ein Musik hassenden und völlig unmusikalischer Polizist, dessen Bruder der gefeierte Stardirigent des städtischen Orchesters ist. Warnebring kommt dahinter, dass sechs Schlagzeuger hinter den Attacken stecken. Das Gute dabei ist, alle Gegenstände und Personen auf denen die Sechs spielen, sind für Warnebring nicht mehr hörbar.
Wie sehr wünsche ich es mir, dass die sechs Schlagzeuger sich mal meine neuen Nachbarn vornehmen. Die haben leider eine andere Auffassung von Ruhe als ich. Aber, Ernst bei Seite. Der Film der beiden Regisseure Ola Simonsson und Johannes Stärne Nilson beruht auf einen Kurzfilm der beiden aus dem Jahr 2001. MUSIC FOR ONE APARTMENT AND SIX DRUMMERS. Der Langfilm macht jetzt die ganze Stadt zum Spielort.
Die Geschichte und ihre Darsteller wirken skurril, sind aber trotzdem sehr sympathisch. Die Musiker wohlen ihrer Kreativität freien Lauf geben. Leider weichen sie in der Auswahl ihrer Mittel von der Norm ab. Ich muss ehrlich gestehen, ich war fasziniert von der Vielzahl der Instrumente, die es in einer Stadt so gibt: ob es jetzt der wohlgeformte Bauch eines Patienten ist, die Geldzählmaschinen einer Bank oder Stromleitungen. Am allerbesten hat mir aber die Figur des Polizisten gefallen, der wegen seiner Unmusikalität in seiner musikalischen Familie einen schweren Stand hat. Darsteller des Polizisten ist Bengt Nilsson. Mein Fazit: SOUND OF NOISE ist ein sehr unterhaltsamer und toller Kinospass aus Skandinavien. In Berlin kann man dem Film laut Internet nur im Sputnik oder im UCI Kinowelt Colosseum an der Schönhauser Allee sehen.
- Details
SPARKLE ist der letzte Film mit Whitney Houston. Sie spielt darindie strenge Mutter dreier fast erwachsener Töchter, die ausbrechen wollen. Die drei Schwestern versuchen eine Karriere als Band in den Clubs Mitte der 1960er Jahre. Die Älteste verliebt sich in einen Mann, der sie schlägt und mit Drogen versorgt. Der Film von Salim Akil mutet streckenweise wie eine Biografie von Whitney Houston an. Die Anfänge im Kirchenchor, der prügelnde Ehemann und Drogen am Ende.
SPARKLE spielt zwar in den 1960er Jahren, aber von den damaligen Rassenunruhen in den USA bekommt man nur wenig mit. Im Mittelpunkt stehen die vielen Lieder, die uns dargeboten werden. Die Spielhandlung ist eigentlich nur Beiwerk. Wer Lieder im Stil von Whitney Houston mag, sollte sich SPARKLE unbedingt anschauen oder sich gleich den Song‑Soundtrack zulegen. Veröffentlicht wurde er bei RCA.