Filmkritik
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Der erste KICK-ASS Film hat mich begeistert. Das gilt leider nicht für KICK-ASS 2.
Mindy alias Hit-Girl geht immer noch zur Schule und soll sich anpassen. Dave alias Kick-Ass schließt sich einer Gruppe von Möchtegern-Superhelden an. Deren Gegenspieler ist Chris D’Amico, der sich an Kick-Ass für den Tod seines Vaters rächen will.
Für mich war Chloe Grace Moretz als Hit-Girl der Star des ersten KICK-ASS Films. Da wirkte sie mit ihren 12, 13 Jahren doch noch sehr kindlich und ein Kind als Killer haben wir so, vorher wohl noch nicht gesehen. Im zweiten Teil wirkt Moretz zwar auch noch kindlich, aber die Überraschung ist nun mal raus. Jeff Wadlow, Regisseur und Drehbuchautor von KICK-ASS 2 muss sich was Neues einfallen lassen. Leider bedient man sich wie so häufig an alt bewährten Mustern: Kick-Ass will wieder als Superheld anfangen und wird natürlich wie im ersten Teil zusammengeschlagen, bis er den Trupp Gleichgesinnter findet. Der Gegenspieler aus dem ersten Teil, Chris D’Amico ist auch wieder da. Der in Anführungszeichen Humor läuft manchmal aber auf niederem Hangover-Niveau. Es gibt eine Waffe bei der man gleichzeitig kotzen muss und extremen Durchfall hat. Das muss natürlich alles gezeigt werden. Diese Art von Humor ist bei KICK-ASS 2 aber völlig fehl am Platz. Der Film hat ein ständiges Auf- und Ab, was das Niveau angeht. Hit-Girl als normale Schülerin, die sich mehr oder weniger anpassen will, aber warum dann Szenen mit einem anderen Mädchen, das praktisch die Highschool mit ihrer Clique beherrscht. Das kennen wir alles schon aus einem anderen Genre, den Teeniefilmen. Da hilft es auch nichts, wenn gerade dieses Mädchen von Claudia Lee gespielt wird, die in der Fernsehserie HART OF DIXIE einen ähnlichen Charakter darstellt.
KICK-ASS 2 fängt an nach einer Weile langweilig zu werden, denn man verlässt sich einfach zu sehr auf Altbewährtes aus Teil 1. Chloe Grace Moretz finde ich immer noch toll, aber so richtig entwickelt sich ihr Charakter nicht weiter. Das gleiche gilt leider auch für Aaron-Taylor Johnson als Kick-Ass, der mit seinen 22, 23 Jahren nun gar nicht mehr wie ein Schüler aussieht.
Mir kommt es auch so vor, als ob sich die Zielgruppe bei KICK-ASS 2 verschoben hat. Waren es beim ersten Teil noch Action-Fans jeden Alters, will man bei KICK-ASS 2 wohl eher die unter 30 Jährigen bedienen.
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Am Mittwoch gab es zu LABOR DAY eine wenig schmeichelhafte Kritik bei Spiegel-Online. Nun, ich habe in diesem Jahr schon schlechtere Filme gesehen!
Ein paar Worte zum Inhalt von LABOR DAY: Die USA Ende der 1980er Jahre: Adele erzieht allein ihren 13 jährigen Sohn Henry. Auch Jahre nach der Scheidung von ihrem Mann ist Adele sehr depressiv. Alles ändert sich mit Frank, einem Sträfling auf der Flucht, der bei ihnen untertaucht. Adele und Frank verlieben sich und für Henry wird Frank, der Vater, den er gerne hätte.
Kate Winslet spielt Adele und Josh Brolin Frank. Als tragisches Liebespaar eigentlich eine gute Wahl, aber bei LABOR DAY verschwenden sie dann vielleicht doch ihr Talent. Kate Winslet spielt überzeugend die allein erziehende, aber auch depressive Mutter und auch an Josh Brolin kann man kaum was herumkritteln. Das Problem bei LABOR DAY ist einfach die Geschichte. Sie ist vorhersehbar, manchmal etwas aufgesetzt und künstlich. Ein wichtiger Punkt ist aber auch der große Credit für Tobey Maguire. Durch die deutsche Synchronfassung geht völlig verloren, dass er der Erzähler der Geschichte ist. Erst gegen Ende des Films ist Tobey Maguire dann in wenigen Einstellungen als erwachsener Henry zu sehen.