Filmkritik
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LET ME IN von Regisseur Matt Reeves ist ein Remake des Schwedischen Films SO FINSTER DIE NACHT aus dem Jahr 2008. Als ich vor mehr als einem Jahr gehört habe, dass in Hollywood an einem Remake gearbeitet wird, war ich echt sauer. Muss man immer gleich nach kurzer Zeit mit einer US‑Version auf dem Markt kommen, so als ob Amerikanische Filme immer und auf jeden Fall besser sind? Da wirkt hochmütig! Das Schwedische Original ist klasse! Die beiden Kinderdarsteller Lina Leandersson als Eli und Kare Hedebrant als Oskar sind super!. Das US‑Remake LET ME IN habe ich Anfang des Jahres in Griechenland im Kino gesehen. Ich musste damals mein vorschnelles Urteil über diesen Film revidieren. Die amerikanische Version ist dem schwedischen Original ebenbürtig. Die beiden Hauptdarsteller Chloe Moretz als Abby und Kodi Smit‑McPhee als Owen haben mich überzeugt. Man kann auch ein sehr gutes Remake machen, wenn man sehr hervorragende Schauspieler und ein gutes Drehbuch hat. Ich will jetzt nicht allzu viel zum Inhalt von LET ME IN bzw. SO FINSTER DIE NACHT sagen: Nur soviel: Owen hat keine Freunde und wird von Klassenkameraden gemobbt. Abby, da verrate ich wohl nichts Neues, ist ein Vampir, in Gestalt eines 12 jährigen Mädchens. Die beiden freunden sich an. Beides sind jetzt keine Filme für Kinder, aber für mich schon über die Nöte und Ängste von Kindern, aber auch über Freundschaft und erste Liebe. Der Schwedische Film von 2008 und das Amerikanische Remake aus dem Jahr 2010 basieren auf einem Roman von John Ajvide Lindquist, der auch das Drehbuch geschrieben hat. Matt Reeves hat es dann amerikanisiert: Namen, Orte und Handlungszeit verändert. Trotz allem ist Reeves der Vorlage treu geblieben, und ich kann nicht genug die Leistung seiner beiden Hauptdarsteller loben. Für mich ist LET ME IN auf jeden Fall einen Gang ins Kino wert. Man wird nicht enttäuscht. Wer möchte, kann sich auch das Schwedische Original in der Videothek ausleihen. Beide Filme finde ich ausgezeichnet, was an den sehr guten Hauptdarsteller liegt.
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2001 erschien Yann Martels Buch „Schiffbruch mit Tiger“. Das Buch galt als schwer verfilmbar. Nächste Woche kommt Ang Lees filmische Umsetzung in unsere Kinos. Pi lebt mit seinen Eltern und der Schwester in Indien. Der Familie gehört ein kleiner Zoo. Auf einem japanischen Frachter, zusammen mit ein paar Tieren, wandert die Familie nach Kanada aus. Bei einem heftigen Sturm sinkt das Schiff. Pi, ein Zebra, ein Orang-Utan, eine Hyäne und der Tiger „Richard Parker“ schaffen es in ein Rettungsboot. Die Hyäne tötet das Zebra und den Orang-Utan. Richard Parker später die Hyäne. Monate vergehen bis Pi und Richard Parker wieder auf Land treffen, aber hat sich die Geschichte auch so zugetragen?
Diese Frage muss jeder Zuschauer für sich selbst beantworten, wie auch die Leser des Buches. Die Romanvorlage von Yann Martel kann man als Abenteuerbuch oder auch als Suche nach Gott sehen. Gleiches gilt auch für den Film von Ang Lee. Die Umsetzung ist schon sehr gut gelungen. Dazu gibt es sehr schöne Bilder und tolle 3D‑Effekte. LIFE OF PI: SCHIFFBRUCH MIT TIGER ist wirklich einer der wenigen Filme, die man sich in 3D anschauen sollte. Ang Lee hat es im Gegensatz zu vielen anderen Filmemachern verstanden wie man mit 3D umgehen sollte. Das hat meiner Meinung nach nicht mal Peter Jackson bei DER HOBBIT geschafft. LIFE OF PI entspricht zwar nicht ganz dem Roman, ist aber wirklich sehenswert.