Filmkritik
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Morgen komm mit 28 TAGE ein neuer Film mit Sanda Bullock in die Kinos. Nein, kein SPEED 3, sondern ein ernsthaftes Thema. Gwenn und ihr Freund Jasper (Sandra Bullock und Dominic West) haben dauernd Party. Bei der Hochzeitsfeier von Gwens Schwester kommt es zum Eklat. Gwen taucht betrunken auf und stellt ihre Schwester bloß. Volltrunken schnappt sie sich das nächtste Auto und baut einen Unfall. Ihre Strafe: 28 Tage in einer REHA Klinik oder Knast. Gwen wählt die Rehabilitation. So leicht, wie sie sich gedacht hat, vergehen die 28 Tage aber nicht. Nun, wir sind bei einem Hollywood Film. Es gibt die üblichen Rückschläge. Gwen reißt sich natürlich zusammen und bleibt auch in Zukunft trocken. Ich fand den Film gar nicht mal so schlecht, obwohl es bessere Filme über Alkoholkranke und Drogenabhängige jeder Art gegeben hat wie z.B. DAS VERLORENE WOCHENDENDE von Billy Wilder aus dem Jahr 1945. In 28 TAGE hat mir am besten Steven Buscemi als Anstaltsleiter und ehemaliger Alkoholiker gefallen. Vom Aussehen her sieht er wie ein typischer Alki aus, davon abgesehen spielt er sehr überzeugend. Über den Sinn und Unsinn oder die Erfolgsraten von Reha Kliniken kann man geteilter Meinung sein, daß wir aber auch in Deutschland Drogenprobleme, ob harte oder weiche haben, kann man nicht verdrängen. Scheinheilig ist man allerdings, ich denke nur an den Streit um die Bandenwerbung bei Formel 1 Rennen von Tabak oder Alkoholfirmen. Arbeitsplätze zu erhalten ist natürlich wichtiger als tausende Alkohol oder Nikotinsüchtige.
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Donnerstag kam bei uns 360 ins Kino. Regisseur Fernando Meirelles präsentiert uns eine moderne Fassung von Arthur Schnitzlers DER REIGEN.
Der Film beginnt mit dem Besuch zweier Schwestern bei einem Fotografen in Wien. Der macht Bilder für einen Escortservice. Nach dem Fotoshooting der einen Schwester wird sie schnell zum begehrten Objekt der Begierde. Während ein Mann sich nicht traut, betrügt ihn seine Frau zuhause mit einem Studenten und der Reigen geht weiter.
Fast zwei Stunden lang können wir den Liebeswirren und den beteiligten Menschen zuschauen. Allerdings sind manche Geschichten für den Verlauf des Films völlig unerheblich. Letztendlich kommt es zum Showdown in einem Wiener Hotel. Da liess sich ein russischer Boss von seinem Handlanger aus Paris hinfahren, um ein Stelldichein zu geniessen. Warum er so eine lange Autofahrt auf sich nimmt, lassen wir mal aussen vor. In dem Film gibt es viele solche Ungereihmtheiten. Es bleibt manches im Argen. In die Tiefe geht der Film von Fernando Meirelles nicht. Dazu gibt es Instrumentalmusik, meist in Richtung Jazz. Mitten drin gibt es auch einen Bruch mit Russischen Liedern. Was solls, fragte ich mich in dem Moment?
Das Gleiche gilt leider auch für den Film, trotz guter Schauspieler wie Anthony Hopkins, Rachel Weisz oder Jude Law um nur einige zu nennen.