Filmkritik
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Die USA in den 70ern: Der 15 jährige William Miller (Patrick Fugit) schreibt Musikkritiken für ein Underground-Magazin. Eines Tages bekommt er die Chance seines Lebens: Für das „Rolling Stones“ – Magazin soll mit der Rock’n’Roll Band „Stillwater“ auf Tour gehen und einen Bericht über die Gruppe schreiben. William lernt als erstes Penny Lane (Kate Hudson) und ihre Freundinnen kennen, die normale Groupies verabscheuen. Sie sind „Band Aids“. Sie haben nicht nur Sex mit der Band, sondern inspirieren auch zu neuen Songs. William begleitet die Gruppe gegen den Willen seiner Mutter auf Tour. William ruft brav jeden Tag zu Hause an und liefert ihr etwas geschönte Berichte über seine Aktivitäten. Eines Tages ruft die Mama jedoch selbst an und hat ausgerechnet den Gitarristen der Band, Russell, am Apparat. William freundet sich mit Leadgittarist Russel (Billy Crudup) an. Er erlebt die Höhen und Tiefen der Gruppe mit und auch wie Penny von Russel behandelt wird. Das Rolling Stone-Magazin drängt auf Williams Artikel. Kurz vor Ende der Tour hat führt er ein Interview mit Russel. Das Rolling Stone ist begeistert, bis die Band alles leugnet.
Die Figur von William basiert auf Regisseur Cameron Crowe, der als Jugendlicher selbst Artikel für den „Rolling Stone“ verfasste. Das ist dem Film auch anzumerken, denn trotz einiger Kritik ist ALMOST FAMOUS ein etwas romantischer Rückblick auf die 70er Jahre, als Rock’n’Roll noch Rock’n’Roll war und Teeniebands eher unbekannt waren. Die im Film porträtierte Gruppe „Stillwater“ ist übrigens fiktiv und hat nichts mit der Band gleichen namens zu tun. Newcomer Patrick Fugit aggiert überzeugend vom naiven Fan, über seine erste schüchterne Liebe zu Penny, bis hin zu dem Moment als er vom Leadgitarristen fallen gelassen wird. Wunderbar auch Frances McDormatt, die als übervorsichtige Mutter ihren Sohn vor Rock’n’Roll und Drogen beschützen will. ALMOST FAMOUS gibt es in den USA schon auf DVD. 30 min zusätzliches Material wollte Cameron Crowe noch mit verwenden, schaffte es aber aus Zeitgründen. Es bleibt also abzuwarten, ob bis Ende des Jahres noch eine neue DVD-Fassung folgt.
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Am 30. August 2012 startete bei uns AM ENDE EINES VIEL ZU KURZEN TAGES.
Der 15 jährige Donald hat Krebs ohne Aussicht auf Heilung. Er kann sehr gut zeichnen und flüchtet sich in eine Comicwelt, wann immer er zu viele Schmerzen hat. Dr. King, ein Thanatologe soll Donald helfen. Ein Thanatologe ist ein Spezialist, der Menschen hilft mit dem Tod umzugehen. Donald verliebt sich in seine Mitschülerin Shelly, aber die Realität holt ihn ein.
Im Original heißt der Film DEATH OF A SUPER HERO, denn Donald sieht sich in seiner Phantasie als Superheld. Den Titel finde ich viel passender. Die Handlung spielt sich auch nicht an einem Tag.
Der Film von Regisseur Ian FitzGibbon nach einer Geschichte von Anthony McCarten ist kein kitschiges Melodram. Ich finde der Ton und das Gefühl eines Krebskranken, seiner Angehörigen und Freunde wird sehr gut getroffen. Das kommt sehr glaubwürdig herüber. Ein enger Verwandter von mir hat Krebs im Endstadium.
Herausragend ist Thomas Anster, der den Donald spielt. Wut, aber auch Angst und Hoffnungslosigkeit stellt er überzeugend dar. In Nebenrollen sieht man Andy Serkis (Gollum in den HERR DER RINGE-Verfilmungen) als Dr. King zu und Aisling Loftus als Shelly. Beides sehr überzeugende Darsteller.