Filmkritik
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Nach dem missglückten TOTAL RECALL Remake müsste man eigentlich aufstöhnen und sagen: „Hey, nicht schon wieder!“ DREDD ist keine Kopie von JUDGE DREDD aus dem Jahr 1995 mit Sylvester Stallone als Titelfigur.
DREDD von Regisseur Peter Travis ist kein Remake und hat nur wenig mit dem Film von 1995 zu tun. Im neuen Film muss Dredd eine Anwärterin auf den Richterposten beurteilen, die telepathische Fähigkeiten hat. Dazu sind die beiden einen Tag lang unterwegs. In einem Hochhaus müssen sie gegen die Bande von Ma‑Ma kämpfen.
DREDD ist ein wirklich gut gemachter Actionfilm, leider sehr brutal. Die gesamte Handlung spielt sich bis auf wenige Ausnahmen in dem Hochhauskomplex ab. So erinnert die Geschichte von DREDD schon ein wenig an den Indonesischen Actionfilm THE RAID: REDEMPTION, der bei uns Mitte des Jahres in die Kinos kam. Allerdings werden die Kämpfe in DREDD nicht endlos in die Länge gezogen wie in THE RAID. DREDD, gespielt von Karl Urban nimmt zwar nie seinen Helm ab, ist aber trotzdem überzeugend. Das gilt auch für Olivia Thirlby als Rekrutin und Lena Headey als Gegenspielerin Ma‑Ma. Noch ein paar Worte zur deutschen Synchronisation: Immer wieder ist in DREDD das englische Wort „Judge“ zu hören. Hallo! Dafür haben wir im Deutschen auch ein Wort, nämlich „Richter!“. Ich sehe nicht ein, warum man bei „Judge“ bleiben muss.
Mein Fazit: DREDD ist ein gut gemachter Actionfilm. Die Brutalität schreckt allerdings etwas ab. DREDD ist mindestens genauso so gut wie JUDGE DREDD aus dem Jahr 1995, wenn nicht sogar besser! Ich hätte nichts gegen einen zweiten Teil, wenn es denn einen geben sollte. Die 3D‑Version von DREDD muss man übrigens nicht unbedingt sehen. Das normale Kinoerlebnis tut es auch.
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Gestern startete bei uns DRIVE. Ryan Gosling spielt den Fahrer ohne Namen, der sich sein Geld als Stuntman, aber auch als Fahrer des Fluchtwagens bei Raubüberfällen verdient. Das Leben geht so vor sich hin, bis sich der Fahrer in seine junge Nachbarin verliebt und versucht seinem üblichen Trott zu entkommen. Der Film hat ein paar unnötig brutale Szenen. Auf eine Art ist es vielleicht aus Sicht der Filmemacher ganz logisch. DRIVE ist wie seine Hauptfigur langsam und stoisch. Durch die Brutalität der Szenen gibt es einen Bruch. Das hätte man aber auch anders machen können.
Mich hat der Film von Regisseur Nicholas Winding Refn sehr an einen anderen Film erinnert: DRIVER aus dem Jahr 1978. Walter Hill verfilmte sein eigenes Drehbuch. Hauptdarsteller des Films ist Ryan O'Neal, der das Fluchtfahrzeug bei Raubüberfällen fährt. Statt Gangstern bekommt es Ryan O'Neal allerdings mit einem Polizisten zu tun, der nicht locker lässt. Ich finde, DRIVE hat eine sehr starke Ähnlichkeit zu dem Film von Walter Hill. Remake kann man nicht sagen, denn DRIVE wurde nach einem Roman aus dem Jahr 2005 gedreht.
Ryan Gosling spielt den stoischen Fahrer, der Kontaktprobleme mit seinen Mitmenschen hat, wirklich sehr gut. DRIVE finde ich allerdings im Gegensatz zu DRIVER von Walter Hill, langsam und etwas schleppend. Man muss diese Art von Film meiner Meinung nach schon mögen.