Filmkritik
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Vor etwas mehr als einem Jahr kam bei uns THE PURGE – DIE SÄUBERUNG in die Kinos. Ein wirklich gut gemachter und auch spannender Thriller mit Gesellschaftskritik über eine USA im Jahr 2022. Da gibt so gut wie keine Kriminalität. Das liegt am „Purge“: Einmal im Jahr darf man eine Nacht lang quasi die Sau herauslassen. Rauben, morden, vergewaltigen, plündern, was immer man will, ohne belangt zu werden.
Bei einem Budget von 3 Millionen US‑Dollar hat THE PURGE mehr als 150 Millionen Dollar an den Kinokassen verdient. Klar, dass es da eine Fortsetzung geben muss.
James DeMarco, Regisseur und Drehbuchautor des ersten PURGE‑Films ist auch für Teil 2, PURGE: ANARCHIE verantwortlich. Dieses Mal müssen Fremde eine Zweckgemeinschaft bilden und die „Purge“ Nacht in Los Angeles überleben.
Vielleicht um auch eher unbedarfte Kinogänger abzugreifen, verzichtet man auf subtile, zu intellektuelle Gesellschaftskritik bei PURGE 2: ANARCHIE. Jetzt wird der Zuschauer deutlich daran erinnert, dass Regierung und Reiche auf der einen Seite stehen und alle anderen eigentlich zum Abschuss freigegeben sind. So gibt es eine PURGE Widerstandstruppe, aber auch Reiche, die sich Arme zum Töten nach Hause liefern lassen oder in Clubs Jagd auf sie machen. Die Regierung beteiligt sich mit Spezialtruppen an der Tötung. Das wirkt so ein bisschen nach Holzhammer und ist im Grunde eigentlich eine Umkehrung des ersten PURGE-Films, denn bei PURGE 2 steht die Action, der Überlebenskampf im Vordergrund und Gesellschaftskritik, na ja, muss halt sein, sonst könnte man ja auch gegen Zombies oder Strassenbanden kämpfen.
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Als nächstes stelle ich THE RAVEN vor. Allerdings bin ich mir unsicher, ob der Film nächste Woche bei uns überhaupt in die Kinos kommt. Bei einigen Seiten steht, dass der Film Ende Dezember auf DVD/Blueray veröffentlicht wird und gar nicht erst ins Kino kommen wird.
THE RAVEN passt aber sehr gut zum Film davor: ABRAHAM LINCOLN – VAMPIRJÄGER.
THE RAVEN spielt 1849 und schildert uns die letzten Tage von Edgar Allen Poe. Fiktion und tatsächliche Ereignisse werden zu einem Krimifall verwoben. Poe und ein Polizeiinspektor sind einem Serienmörder auf der Spur. Der ahmt in seinen Taten Geschichten von Poe nach.
Eigentlich eine spannende Geschichte, aber irgendwie will der Funkte nicht so sehr 'rüberspringen. Vielleicht liegt es ja daran, dass man in Splattermanier die Opfer zeigen muss, anstatt sich mehr auf eine spannende Geschichte zu konstruieren. Vielleicht ist es aber wie bei ABRAHAM LINCOLN auch die Handlungszeit, die im Moment nicht „in“ ist, um es mal so zu sagen. Edgar Allen Poe wird von John Cusack gespielt. Luke Evans spielt den Polizeiinspektor. An den Schauspielern liegt es meiner Meinung nach nicht. Sein Budget hat der Film von Regisseur James McTeigue bisher jedenfalls noch nicht eingespielt.