Filmkritik
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Am Donnerstag kam auch ein Superhelden‑Film aus dem Marvel‑Universum in unsere Kinos: THE RETURN OF THE FIRST AVENGER. Im Original heisst der Film übrigens THE RETURN OF THE FIRST AVENGER, das ist der deutsche (!) Filmtitel von CAPTAIN AMERICA: THE WINTER SOLDIER. Warum nicht für den deutschen Filmtitel gleich beim Original bleiben, sondern sich einen neuen Englischen Titel ausdenken? Sinnvoll ist das nicht gerade.
Aber der verquaste deutsche Filmtitel sollte Comic‑Fans nicht davon abhalten, sich RETURN OF THE FIRST AVENGER im Kino anzuschauen, denn der Film ist mindestens so gut, wenn nicht sogar besser als der erste Teil, CAPTAIN AMERICA: FIRST AVENGER.
Ein Schiff von SHIELD ist in der Gewalt von Piraten. Steve Rogers, Natasha Romanoff und eine Kommandoeinheit befreien Schiff und SHIELD Mannschaft aus der Hand der Piraten.Aber Natasha hat ihre eigene Agenda und Steve kommt ins Grübeln. Nicht alles ist so wie es scheint. Ist SHIELD gar nicht der Verteidiger der Freiheit? Und bald müssen sich Steve und Natasha gegen Agenten von SHIELD und den geheimnisvollen WINTER SOLDIER verteidigen.
Steve, Captain America wird wieder von Chris Evans gespielt. Scarlett Johansson ist Natasha alias Black Widow und Samuel L. Jackson wieder der Leiter von SHIELD. Zum ersten Mal spielt auch Robert Redford in einem Superhelden‑Film mit und dann auch noch gleich einen Bösewicht. Das macht Herr Redford auch sehr überzeugend.
Mir gefällt THE RETURN OF THE FIRST AVENGER sehr gut. Viel besser als der erste. Das liegt einmal an der Figur von Captain America. Der ist trotz Superkräfte doch sehr menschlich und eigentlich ein Typ wie Du und ich, der sich an eine für ihn neue Welt gewöhnen muss. Dann haben wir noch eine spannende Geschichte. Hydra hat SHIELD unterwandert. Zusammen mit Natasha Romanoff muss Steve Rogers eine Verschwörung in den eigenen Reihen aufdecken. Wer will kann da auch gern Kritik am weltweiten Überwachungssystem der NSA hinein interpretieren. Steve Rogers wäre sozusagen der Edward Snowden von SHIELD. Denn die Organisation will zweifelhate Mittel einsetzen um Frieden und Freiheit auf der Welt zu verteidigen. Und wenn wir uns noch den englischen Originaltitel anschauen: CAPTAIN AMERICA: THE WINTER SOLDIER. Ein totgeglaubter Freund von Steve Rogers taucht auf. Spannend bleibt es also auf jeden Fall und bitte nicht gleich aufstehen, wenn der Abspann beginnt. Es folgen noch ein paar Szenen, übrigens auch am Schluss.
Im Moment produziert Hollywood noch sehr viele Superhelden‑Filme. Ich glaube aber so langsam, dass wir in zwei Jahren den Höhepunkt der Welle erreicht haben. Die Frage bleibt ja offen, wie lange man sich immer bessere Computereffekte ausdenken kann, ohne die Kinogänger zu langweilen. Eine ansprechende Story muss her. Die gibt es bei RETURN OF THE FIRST AVENGER.
Ein bisschen Kritik muss ich aber doch noch anbringen. Die Unterwanderung von SHIELD durch HYDRA und die drei fliegenden Superfestungen ist doch so schwerwiegend, dass man ein paar Fragen stellen muss: Wo bleiben eigentlich die anderen Avenger? Wie so können Millionen Menschen gleichzeitig damit getötet werden, aber es gelingt nicht Captain America unschädlich zu machen?
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In den letzten Jahren haben die TWILIGHT und TRUE BLOOD Bücher, Filme und Serien, wie auch VAMPIRE DIARIES die Sicht auf Vampire verändert. Aus blutsaugenden Monstern sind meist sehr gut aussehende Untote geworden, die eher zurückgezogen ein ganz normales Leben führen wollen.
Vor einem Jahre begann die BBC‑Serie IN THE FLESH dann mein Verständnis von Zombies zu ändern. Das sind keine menschenfressenden Untoten mehr, wie wir sie aus den Zombie-Filmen von George A. Romero oder der Serie WALKING DEAD kennen. Bei IN THE FLESH wurden die Zombies mit Hilfe von Medikamenten wieder in normale Menschen zurückverwandelt, auch wenn einige schon mal die Freiheit des Zombie-Daseins vermissen.
2013 drehte der spanische Regisseur Manuel Carballo THE RETURNED. Musiker Alex, gespielt von Kris Holden‑Ried, war einer der Zombies, ein Zurückgekehrter. Seine Frau Kate (Emily Hampshire) ist Ärztin und kümmert sich um Zurückgekehrte. Die ehemaligen Zombies müssen täglich Hormone einnehmen, damit sie sich nicht wieder zu Monstern werden, aber die Hormone können nicht künstlich hergestellt werden. Der Vorrat geht langsam zu ende. Alex und Kate sind verzweifelt.
THE RETURNED ist wie IN THE FLESH eher weniger Horror, sondern mehr Drama. Wie werden die ehemaligen Zombies von der Gesellschaft behandelt? Möchte man ihnen überhaupt helfen? Vor allem geht es aber um die Frage, was macht man alles für das Überleben eines geliebten Menschen. Mir hat THE RETURNED wie die BBC‑Serie IN THE FLESH sehr gut gefallen, was sicher auch daran liegen mag, dass beide den gleichen Ansatz verfolgen.
Auf der DVD zu THE RETURNED findet man außer der deutschen und englischen Sprachfassung mit deutschen Untertiteln nur noch einige Trailer. Leider gibt es keinen Kommentar zum Film oder ein „Making of“.
THE RETURNED – WEDER ZOMBIES NOCH MENSCHEN wurde von MFA+ auf DVD und Blu‑ray veröffentlicht.